Steigende Düngemittel Preise

Trecker auf Feld bei Aussaat Duengung

Die Düngemittel Preise steigen derzeit auf Rekordhöhen. Aufgrund der explodierenden Gaspreise fahren Düngemittelhersteller die Produktion massiv herunter. Die Problematik betrifft nicht nur Deutschland. Europaweit erfolgt die Produktion von Düngern nur noch eingeschränkt. Für die Herstellung von mineralischen Düngemitteln wie beispielsweise Ammoniumnitrat oder AHL-Dünger sind enorme Energiemengen nötig. Ist diese Energie in Form von Gas und Erdöl teuer, wirkt sich das unmittelbar auf die Preise des Düngers aus.

Nicht nur in Deutschland und Europa weltweit ist die Exportlage aufgrund verschiedener Faktoren so schlecht wie noch nie. Was das für die Landwirte bedeutet, macht sich bereits zur diesjährigen Herbstaussaat bei vielen Landwirten bemerkbar. Kulturen, die einen hohen Stickstoffbedarf haben, werden in Konsequenz möglicherweise weniger angebaut. Welche Auswirkungen dies auf die Verfügbarkeit verschiedener Produkte und Futtermittel im kommenden Jahr haben wird, ist noch nicht abzusehen.

Maßnahmen für ein erfolgreiches Düngemanagement

Allen Maßnahmen voran steht eine aufschlussreiche Bodenanalyse. Wir empfehlen dabei die Albrecht-Analyse, welche nicht nur Aufschluss über die Nährstoffmengen, sondern auch die Nährstoffverfügbarkeit im Boden gibt.

Den Einsatz von Mineraldüngern in der Kulturführung zu reduzieren, ist eine Marathon-Aufgabe und kein Sprint. Eine kurzfristige Lösung ist nicht zielführend. Nur mit einer geschickten, standortangepassten Fruchtfolge, der Belebung des Bodenmikrobioms und dem entsprechenden Zwischenfruchtanbau sind diese Ziele zu realisieren.

Aber die Natur bietet Lösungen. Nicht nur im Boden und Humusaufbau steckt eine enorme Nährstoffspeicherkapazität. Leguminosen können wertvollen Luftstickstoff einbinden und speichern. Ein gezielt und zum richtigen Zeitpunkt durchgeführte Flächenrotte einer entsprechenden Zwischenfrucht liefert Stickstoffeintrage zwischen 50-90 kg N/ha.

Der bei der Flächenrotte eingesetzte Bodenverjünger aktiviert das Bodenleben und lenkt die Rotte, sodass Nährstoffe von den Bodenmikroben genutzt werden können und der Humusaufbau durch die Einbindung von Kohlenstoffstrukturen gefördert wird. Mehr über die Durchführung der Flächenrotte lest ihr HIER.

Effiziente Wirtschaftsdünger

Wer in seinem Betrieb über Wirtschaftsdünger verfügt, ist gut beraten, die Effizienz seiner Düngemaßnahmen genauer zu betrachten. N-Verluste von bis zu 70 % sind leider keine Seltenheit. Verluste können bereits im Stall (aufgrund der Temperatur, Säuberung der Lauf- und Liegeflächen etc.), bei der Lagerung und durch verschiedene Ausbringungstechniken begünstigt werden.

Organische Dünger in Form von Mist oder Gülle können durch die gezielte Milieusteuerung mit Effektiven Mikroorganismen, Gesteinsmehl und Pflanzenkohle effizienter und umweltschonender eingesetzt werden.

Als stark eiweißhaltiges Material begünstigt die Zusammensetzung der Gülle Fäulnisprozesse. Oftmals sind zudem ausgeschiedene Medikamente und in die Güllegrube gelangte Reinigungsmittel enthalten. Ohne Behandlung überwiegen abbauende Mikroben und dominieren das Milieu. Reststoffe werden nicht umgesetzt und gelangen über die Ausbringung in den Grundwasserkreislauf. Während der Überführung in ein reduktives Milieu und der positiven Neubesiedelung der Gülle produzieren die Mikroorganismen wertvolle Stoffwechselprodukte. Diese sind maßgeblich für eine ertragssteigernde und humusmehrende Wirkung.

Die Nährstoff-Pufferkapazität der Kohle nutzen

Die feinvermahlene Kohle erfüllt bei der Güllebehandlung einen zentralen Aspekt. Durch ihre Struktur bietet sie zum einen unzählige Besiedelungsplätze für die Mikrobiologie und zum anderen bindet sie Nährstoffe in ihrer Struktur. Dadurch wird die Düngewirkung über einen langen Zeitraum erhalten. Die Pufferkapazität der Kohle kann bis zu 60 % der Nährstoffe halten und diese dann freigeben, wenn sie benötigt werden, also zu Vegetationsbeginn im Frühjahr.

Dadurch ergibt sich nicht nur ein Einsparungspotenzial, man kann die Düngewirkung durch die Behandlung mit Kohle gezielter einsetzen, länger nutzen und mehr Nährstoffe pflanzenverfügbar halten. Die Wurzelexsudate der im Frühjahr wachsenden Pflanzen sorgen dafür, dass die gepufferten Nährstoffe wieder freigesetzt werden und der Pflanze zur Verfügung stehen. Dieses Zusammenspiel von Pflanze und Pflanzenkohle als Speichermedium macht das System so effektiv.

Die Aufbereitung mit EM-Aktiv, Pflanzenkohle und Biolit-Urgesteinsmehl ist für zahlreiche erfolgreiche Landwirte eine zentrale Maßnahme. Die Komponenten können bereits ab 1/3 des Füllstandes, min. jedoch 3 Wochen vor der Gülleausbringung in die Grube eingerührt werden. Das Biolit-Urgesteinsmehl wird in der Regel mit dem Silozug in die Güllegrube während des Rührens eingeblasen. Werden Teilmengen der Komponenten bereits im Stall eingesetzt z.B. auf die Laufflächen gestreut oder gegossen oder im Stall vernebelt, kann dies der Güllebehandlung angerechnet werden.

Auch für die Festmistfermentierung ist der Einsatz von Effektiven Mikroorganismen zentral. Nachdem die drei Komponenten dem Mist zugefügt wurden, wird er wie bei der Silierung abgedeckt. Während der Fermentation werden Nährstoffe aufgespalten und verfügbar gemacht.

Mehr zur Behandlung von Gülle und Mist könnt ihr HIER nachlesen.

Immobilisation vermeiden - den Nährstoffaustausch anregen

Natürlich beeinflussen zahlreiche Faktoren die Düngewirkung. In manchen Fällen ist es nicht die Nährstoffmenge, die der Hauptkultur fehlt, sondern schlicht und ergreifend die Nährstoffverfügbarkeit. Damit der organisch gebundene Stickstoff der Folgekultur schnellstmöglich in mineralischer Form zur Verfügung steht, ist das C:N Verhältnis wichtig.

Zwischenfrüchte bzw. Pflanzenreste mit einem weiten C:N Verhältnis (über 10:1,bsp.: Gräser, Buchweizen ) verrotten langsamer als solche mit einem engeren C:N Verhältnis (unter 10:1, bsp.: Leguminosen). Dies ist besonders bei überwinternden Zwischenfrüchten relevant.

Der Bodenverjünger enthält native Bakterienkulturen, die den Boden sofort besiedeln und sich „an die Arbeit“ machen den Stickstoff aus der organischen Substanz aufzuschließen und pflanzenverfügbar zu machen.

Düngemittel Preise: Unabhängig werden - handlungsfähig bleiben

Die Methoden der regernativen Landwirtschaft können auch hier langfristig einen Ausweg für viele Betrieb bieten. Mithilfe der Maßnahmen wie einer aktiven Bodenbelebung, der optimalen Nutzung des Hofdüngers, diversen Fruchtfolgen und einem angepassten Zwischenfruchtmanagement kann die Gabe von mineralischen Düngemitteln oftmals angepasst oder stark reduziert werden.

Ein aktives Bodenleben kann die Nährstoffverfügbarkeit und Nährstoffspeicherung (!) für die Hauptkulturen massiv verbessern. Die komplexen Wirkmechanismen zwischen den Bodenmikroben und den Pflanzenwurzeln richtig für sich und seine Kulturführung zu nutzen, das ist der Anspruch und das Ziel einer regenerativen Wirtschaftsweise.

Nicht nur die Reduzierung von mineralischen Düngemitteln auch die volle Ausschöpfung des Potenzials der betriebseigenen Wirtschaftsdünger (sofern vorhanden), sind Stellschrauben an denen jeder Betrieb eigenständig drehen kann.

Kreisläufe effizient nutzen

Dass die Düngemittel Preise steigen, kann man nicht beeinflussen. Um dem jedoch nicht gänzlich ausgeliefert zu sein, sollte jede/r Betriebsleiter/in sich zukünftig mit der Gestaltung seiner Düngestrategie auseinandersetzen. Steigende Energiepreise und angespannte Exportlagen werden auch in den nächsten Jahren tendenziell nicht zu einem Preisabfall der Betriebsmittel führen.

EM-Chiemgau Logo auf einer Jacke

Gut beraten ist, wer frühzeitig reagiert und sich und seinem Betrieb mehr Flexibilität verschafft. Mithilfe des Einsatzes von Effektiven Mikroorganismen zur Aktivierung des Bodenlebens und einer guten fachlichen Praxis bei der Umsetzung der regenerativen Maßnahmen kann der Weg in eine tragfähige Landwirtschaft beschritten werden.

Bei Fragen stehen wir interessierten Landwirten und Akteuren gerne zur Verfügung.

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