Die Diskussion zwischen Jägern, Jagdpächtern und Waldbesitzern über das Verhältnis von „Wald vor Wild“ und den Schutz von Jungpflanzen vor Wildverbiss führt oft zu unbefriedigenden Ergebnissen. Hinzu kommen Freizeitaktivitäten wie Wandern, Joggen, Mountainbiken und Skifahren abseits der Wege, die das Wild zusätzlich stören. Dennoch können Wild, Wald und Mensch harmonisch koexistieren, wenn alle Beteiligten ihren Beitrag leisten.
Mechanischer Schutz: Aufwand und Alternativen
Mechanische Schutzmaßnahmen gegen Wildverbiss, wie das Einzäunen von Flächen oder das Anbringen von Schutzmänteln an einzelnen Bäumchen, sind oft arbeits- und kostenintensiv. Eine praktikable Alternative zum Schutz von Jungpflanzen vor Wildverbiss ist das Bestreichen der verbissgefährdeten Hauptriebe von Tannen und anderen Baumarten. Erfahrene Waldbauern nutzen hierfür verschiedene Materialien und Mischungen.
Mögliche Schutzanstriche:
- Branntkalk, frischer Kuhfladen und Wasser: Diese Mischung wird mit einer großen Blatt- oder Zangenbürste auf die Haupttriebe der jungen Bäumchen gestrichen oder von Hand mit wasserdichten Gummihandschuhen aufgetragen.
- Schweinefett: Ebenfalls geeignet für den Anstrich der Triebe.
- Ungewaschene, naturbelassene Schafwolle: Locker um den Terminaltrieb gewickelt, bietet sie Schutz.
Empfohlene Mischung mit Effektiven Mikroorganismen (EM)
Eine bewährte Rezeptur besteht aus:
- 2 kg frischer Kuhfladen
- 3 kg RoPro-Lit Urgesteinsmehl
- 100 g Keramikpulver
- 100 ml Neemöl
- EM-aktiv
Diese Zutaten werden mit einer Wasser-EM-aktiv-Mischung (Verhältnis 1:1) verrührt, bis die gewünschte streichfähige Konsistenz erreicht ist. Die Masse kann mit einer Blatt- oder Zangenbürste oder direkt mit der Hand auf die Haupttriebe gestrichen werden. Neben dem Schutz vor Wildverbiss stärken die EM-Produkte die Jungpflanzen und beugen möglichen Pilzkrankheiten vor.
Behandlung von Verletzungen an stehenden Bäumen:
Bei Verletzungen durch Baumfäll- oder Holzrückearbeiten können die betroffenen Stellen mit einem EM-Baumanstrich behandelt werden. Das Mischungsverhältnis lautet:
Mischungsverhältnis:
- 3 kg RoPro-Lit Urgesteinsmehl
- 100 g Keramikpulver
- 100 ml Neemöl
Diese Zutaten werden mit einer Wasser-EM-aktiv-Mischung (Verhältnis 1:1) verrührt, bis die gewünschte Konsistenz erreicht ist. Die Masse wird mit einem großen Pinsel auf die verletzten Stellen aufgetragen, wodurch die Wunde verschlossen und der Heilungsprozess unterstützt wird.
Gesunde gut wachsende Bäume, das erfreut jeden Waldbesitzer.
Optimale Pflanzung von Setzlingen
- Um den Setzlingen das Anwachsen zu erleichtern werden die Wurzelballen der Setzlinge in ein EM-Bad getaucht (100 ml EM / 10 L Wasser). Die mikrobielle Besiedelung an den Wurzeln erleichtert die Nährstoffaufnahme und den Wassertransport in die Wurzeln. Ausserdem bieten die Mirkoben einen Schutz vor Fäulnis.
- (Wurzelware) kann mehrere Stunden vor der Pflanzung in dem EM-Bad getaucht werden. Geeignet sind EM-aktiv, 4restAgil, EM-blond oder Bodenverjünger (50 ml EM / 10 L Wasser).
- Beim Pflanzen der Setzlinge begünstigt je eine Hand Karbosave Pflanzenkohle und Gesteinsmehl im Pflanzloch das Anwachsen der Setzlinge. Die Kohle dient als Wasser- und Nährstoffspeicher. Gerade Waldbepflanzungen, die nicht gegossen werden können profitieren von der zusätzlichen Wasserreserve.
- Die Kohle kann vorab z.B. in Gülle „aufgeladen“ werden. Beim Setzen ist dann darauf zu achten, dass die Setzlingswurzeln nicht die aufgeladene Kohle berühren. Die Wurzeln könnten an der Düngerkohle „verbrennen“.
Fazit
Durch den gezielten Einsatz von Effektiven Mikroorganismen und natürlichen Materialien können Jungpflanzen im Wald effektiv vor Wildverbiss geschützt und gleichzeitig in ihrem Wachstum unterstützt werden. Dies trägt zu gesunden und gut wachsenden Bäumen bei, was jeden Waldbesitzer erfreut.