Der Ritzerhof – gelebte Nachhaltigkeit

Gelebte Nachhaltigkeit auf dem Ritzerhof bei Barth Gammel – ein Betriebsportrait

Der Ritzerhof - Effektive Mikroorganismen in der Landwirtschaft

Barthl Gammel bewirtschaftet mit seiner Frau Annemarie Ritzer-Gammel den Ritzerhof seit über 30 Jahren. Der Betrieb setzt auf Ackerbau und Mutterkuhhaltung. 2006 sind die ersten Pinzgauer auf dem Hof eingezogen. Seit 2006 ist der Betrieb biozertifiziert. 2014 absolvierte Barthl den Bodenkurs im Grünen bei uns im Chiemgau. Seither setzt er die regenerative Landwirtschaft in der Praxis um.

Der Ritzerhof - Effektive Mikroorganismen in der Landwirtschaft

Betriebsspiegel

24 ha Landwirtschaftliche Nutzfläche
Davon 7,7 ha Grünland
15,8 ha Acker

16 Mutterkühe Pinzgauer mit Nachzucht
Ca. 10 Jungvieh und Ochsen

Gesamte Fleischmenge als 5 und 10 kg Pakete auf Vorbestellung
Direktvermarktung Rindfleisch und EM-Laden direkt am Hof

Fruchtfolge

1. und 2. Jahr KG/ Luzernengemenge
3. Jahr Dinkel mit M2 Untersaat
2. Jahr WinterHafer mit M2 Untersaat
3. Jahr Triticale-Roggen-Wintererbsengemenge
4. Jahr Sommerbraugerste mit M2 Untersaat (DSV)

15 Jahre Erfahrung - Der Ritzerhof - Effektive Mikroorganismen in der Landwirtschaft

Der Einsatz von Pestiziden war Barthl Gammel schon immer ein Dorn im Auge. Außerdem wollte er nicht mehr hinnehmen, dass die Ackerböden mit den konventionellen Bearbeitungsmethoden ständig abbauen. Ein Vortrag über Terra Preta von Dr. Haiko Pieplow führte ihn 2008 schließlich zu Fischer's EM-Chiemgau. Diese andere Weltanschauung, also "Pro Mikroorganismen" hat ihn gleich fasziniert. Nach einem Vortrag von Christoph Fischer ging das Umdenken los. "Wir wollten immer die Mikroben und Keime aus dem Stall rausbringen, und der Fischer will sie dort reinbringen", ging ihm immer im Kopf um. Dass Humusaufbau der Weg für eine zukunftfähige Landwirtschsaft ist, war ihm sofort klar.

Im gleichen Jahr fing er dann gleich an die effektiven Mikroorganismen einzusetzen. Da er viel Mist von den Mutterkühen hat, war klar, dass die Mistaufbereitung mit EM-aktiv und Karbosave Pflanzenkohle zu Terra Preta die erste Stellschraube ist, an der er drehen wollte. Die ersten Versuche liefen nicht sofort perfekt, aber mit Hilfe von den Beratern aus Stephanskirchen ist Barthl ein Spezialist für Terra Preta im großen Stil geworden. Die ersten Schritte zur regenerativen Landwirtschaft in der Praxis waren gemacht.

Wie wird Terra Preta auf dem Hof produziert?

Bereits im Stall wird RoPro-Lit Urgesteinsmehl und Karbosave Pflanzenkohle auf die Strohflächen mit ausgebracht. Der automatische EM-Vernebler Nimbatus versprüht mehrmals täglich CFKE (Chiemgauer Fermentierter Kräuterextrakt) im Stall. Dann wird das Mistgemisch auf eine Miete gelegt und darf unter Luftabschluss mind. 8 Wochen, meistens eher 20 Wochen fermentieren. Auf eine Abdeckung mit Plane verzichtet er, sondern bedeckt die Miete mit Erde. Mit der Frontladerschaufel wird sie angedrückt. Wenn das Material recht trocken ist, wird der Mist noch mit Jauche (+ EM) getränkt.

Milieusteuerung im Stall mit Fermenten und Pflanzenkohle

Der nächste Schritt war dann die EM-Ausbringung im Stall zu automatisieren. Mit dem automatischen Vernebelungsgerät Nimbatus stellen die Ritzer-Gammels sicher, dass täglich mehrmals Fermente (Chiemgauer Fermentierter Kräuterextrakt - CFKE) vernebelt werden. Das ist gut für das Stallklima. Ammoniakausgasungen werden weniger. Fliegen auch. Die Stallluft ist einfach angenehm. So kommen die regenerativen Mikroben auf alle Oberflächen im Stall: Der Mist wird gleich von Anfang an fermentativ behandelt und Fäulnis entsteht erst gar nicht.

Auch bei der Fütterung setzt er auf Fermente!

Barthl hat eine Dosieranlage an der Rundballenpresse. Alles an Heu, Stroh und Grassilo wird somit mit CFKE behandelt. Einmal in der Woche wird Getreideschrot hergerichtet. Da wird gleich Karbofit Futterkohle mit eingemischt. Täglich gibt er 10 L CFKE mit der Gieskanne über das Grundfutter.

Kälber fit halten mit CFKE
Nach Geburt bekommen die Kälber 5-10 ml direkt ins Maul für einige Tage, solange man sie noch erwischt. Die Mütter bekommen auch CFKE, wenn sie es wollen.
Bei oberflächlichen Verletzungen wird Gesteinsmehl und CFKE vermischt und als Paste aufgetragen. Auch bei prallen Euter während des Abstillens nach 8 Monaten tut die Paste gut. Das erkennt man daran, dass die Kühe sich beim zweiten Mal auftragen nicht mehr wehren. "Sie wissen dass es gut tut", so Barthl .

Neben EM kommt auch Homöopathie im Stall zum Einsatz. Hier hat sich Annemarie über die Jahre zur Expertin entwickelt. Mit dieser Kombination können die Barthl-Gammels ihre Tierarztkosten sehr gering halten. Der Medikamenten-Einsatz geht gegen Null.

Vitalisierungsspritzungen im Ackerbau

Jede Kultur wird seit 2012 standardmäßig 2x mit Blattimpuls, Ropro 13/20, RoPro Startfit und Biplantol gespritzt. Je nach Witterung und Herausforderungen während der Kulturperiode werden die Spritzungen auch bis zu 4x wiederholt. Die Vorteile sind mit bloßem Auge sichtbar: Die Blätter sind länger grün. Insgesamt ist die Vitalität der Pflanze höher und ihre Farbe intensiver. Die Abreife ist sehr gleichmäßig und ziemlich schnell.

Humusaufbau- Der Ritzerhof - Effektive Mikroorganismen in der Landwirtschaft

Barthl ist Positerra Landwirt der erste Stunde. Positerra ist eine Gesellschaft zum Ausgleich der CO2 Bilanz, die Landwirte und Industrie zusammenbringt. Unternehmen gleichen ihren CO2 Fußabdruck aus. Die Landwirte bauen Humus auf und binden somit CO2 dauerhaft im Boden und werden für ihre Leistung entlohnt. Direkt hier bei uns vor der Haustür. Greenwashing ausgeschlossen.

Bodenbelebung mit Bodenverjünger

Neben der Terra Preta, also einem belebten organischen Dünger arbeitet Barthl auch mit dem Bodenverjünger. Beim Unterbodenlockern direkt am Schar (Marke Eigenbau) eingesetzt oder beim Grubbern oder Fräsen im Fronttank bringt er wertvolle Impulse an die Bodenbiologie.

Er setzt außerdem auf die Grüne Brücke. Das heißt, dass der Boden ganzjährig begrünt ist. Das ist regenerative Landwirtschaft in der Praxis. Die Zeiten zwischen den Kulturen überbrückt er mit Untersaaten und winterharten Zwischenfrüchten. Schon im Bodenkurs 2014 haben wir gelernt, welchen Schaden ein unbewachsener Boden für die Bodenstruktur und den Humusaufbau bedeutet.

Die Bemühungen zahlen sich aus: Bei seinen regelmäßigen Gängen über die Felder mit Spaten und Sonde erkennt er ganz klar eine Verbesserung der Krümelstruktur und vom Bodengeruch (er riecht nun nach Waldboden). Das alles weist auf ein aktives Bodenleben hin und erleichtert die Kulturführung. Außerdem ist der Boden leichter zu bearbeiten und zeigt keine Stellen mit Staunässe mehr.

Saatgut beizen mit EM und RoPro 13/20
Im Blogbeitrag „Saatgut Beizen mit EM" wird genau beschrieben wie Barthl sein Saatgut mit EM und RoPro 13/20 beizt. Mittlerweile beizt er die Untersaat gleich mit. Sie wird gegen Ende des Beizvorgangs der Hauptkultur dazugemischt.

Ausgleich der Bodenchemie

Die Bodenproben nach Kinsey geben eine genaue Düngeempfehlung über Mineralien und Spurenelementbedarf im Boden. Die Bodenproben werden alle 2-3 Jahre durchgeführt.

Lieber Barthl, vielen Dank für den Einblick auf euren Betrieb.
Eine abschließende Frage: Was würdest du als alter Hase jemandem mitgeben, der mit EM anfangen möchte, egal ob im Ackerbau oder im Stall?
Im Stall ist das A und O der Vernebler. Die Luft ist gut, für Mensch und Tier, mit dem Nebeneffekt, dass Mist und Gülle aufbereitet ist.

2 Kommentare

    Ralf Gudlat

    Der Ritzerhof. Glückliche Tiere und liebe Menschen vereint. Wenn guter Rat gefragt ist stehen Barthl und Annemarie immer hilfreich zur Seite. Eine Freude in der heutigen Zeit !

      Claudia Crawford

      Ich kann das nur bestätigen. Wir sind auch sehr glücklich über die Zusammenarbeit 🙂

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