EM herstellen oder Bodenverjünger selbst aktivieren ist vergleichsweise einfach und kann Kosten sparen. Für Anwender, die große Mengen benötigen, reduziert sich zudem der Transportaufwand, da die Zutaten für die Aktivierung weniger Platz beanspruchen als das Endprodukt. Wichtig für die Vermehrung ist ein geeigneter Ort sowie passendes Equipment für die jeweilige Ansatzmenge
Vorteile von EM herstellen
im Selbstansatz
- Kosteneinsparungen: Die Eigenproduktion ist in der Regel günstiger als der Kauf fertiger Produkte.
- Reduzierter Transportaufwand: Die Beschaffung der Rohstoffe erfordert weniger Transportvolumen.
- Anpassung an die eigene Mikrobenflora: Beim Bodenverjünger kann die hofeigene Mikrobenflora in den Ansatz integriert werden.
Risiken und Nachteile
beim EM herstellen
- Anschaffungskosten: Investitionen in geeignete Behälter, Heizmodule und weiteres Equipment sind erforderlich.
- Risiko des „Umkippens“: Bei Fehlern in der Herstellung kann der Ansatz unbrauchbar werden.
- Geringere Haltbarkeit: Selbst hergestelltes EM hat oft eine kürzere Haltbarkeit im Vergleich zu professionellen Produkten.
- Zeit- und Planungsaufwand: Die Eigenproduktion erfordert mehr Zeit und Planung im Vergleich zum Kauf fertiger Produkte.
- Fehlende Qualitätskontrolle: Ohne Laboranalysen kann die Qualität des selbst hergestellten EM nicht überprüft werden.
Unsere Empfehlung: Starte mit einem Fertigprodukt
Wir empfehlen mit einem Fertigprodukt aus unserer Produktion anzufangen. Dann kannst du das Produkt kennenlernen. Du sammelst Erfahrungen, wie es ausschauen muss, wie es riecht, wie es sich mit der Zeit verändert und was es beim Einsatz auf dem Feld oder im Stall und in der Gülle kann. Die eigene Vermehrung der Mikroorganismen macht bei größeren Bedarfsmengen Sinn, aber erst in einem zweiten Schritt.
Risiken beim EM herstellen:
- Misslungene Fermentation: Unsachgemäße Reinigung, falsche Temperaturen oder andere Fehler können den Ansatz verderben.
- Kürzere Haltbarkeit: Selbst gemachtes EM hält oft nicht so lange. Große Fermentationseinheiten (wie bei uns mit 25.000-Liter-Tanks) machen das Endprodukt stabiler.
- Aufwand für die Ursachenforschung: Wenn etwas schiefgeht, kann es schwierig sein, den Fehler zu finden.
Tipps für erfolgreiches EM herstellen:
- Sauberes Wasser: Verwende chlorfreies Wasser, um die Mikroorganismen nicht zu schädigen.
- Hygiene: Benutze glatte Kunststoff- oder Edelstahlbehälter und reinige alles gründlich nach der Nutzung.
- Passende Behälter: Achte darauf, dass der Fermentationsbehälter luftdicht verschlossen ist.
- Gleichmäßige Temperatur: Die ideale Temperatur liegt zwischen 36 und 38 °C.
- Melasse richtig auflösen: Zuckerrohrmelasse muss gleichmäßig im Ansatz verteilt sein – löse sie vorher in heißem Wasser auf.
So beendest du die Fermentation
Die Fermentation dauert etwa 8–10 Tage. Der pH-Wert sollte zwischen 3,2 und 3,6 liegen – das ist optimal. Werte über 4,0 bedeuten, dass der Ansatz nicht mehr verwendet werden sollte.
Reinigung
Reinige Behälter und Werkzeuge am besten mit heißem Wasser und Mikrorein. UV-Lampen können dir bei der Hygienisierung von IBC-Behältern helfen.
Lagerung des fertigen EM
Fülle das fertige EM in geeignete Behälter um – so bleibt es länger frisch und der Fermenter wird nicht beeinträchtigt.
Wichtig:
- Sauberes chlorfreies Wasser:
Je nach Region und Wasserqualität wird von den Wasserversorgern mehr oder weniger oft das Trinkwasser gechlort. Chlor hat für die Mikrobiologie eine abtötende Wirkung. Einige verwenden eigenes sauberes Brunnenwasser. - Saubere Behälter und Werkzeuge:
Behälter und Werkzeuge die zum Ansetzen der EM-Mischung verwendet werden, müssen sauber sein. Glatte Kunststoffwerkzeuge, Kunststoffbehälter und Eimer mit nicht zerkratzten Innenflächen, bzw. Edelstahlbehälter und Edelstahlwerkzeuge sind unumgänglich. Nach der Verwendung sind die Behälter und Werkzeuge penibel zu reinigen. - Der richtige Behälter:
Die Fermentation kann nur unter Luftabschluss stattfinden. Hierzu sind luftdicht verschließbare Behälter zwingend notwendig. Ebenso ist ein Gärspund erforderlich, um den während des Fermentationsprozesses entstehenden Überdruck aus dem Behälter ab zu leiten. Der Fermenationsbehälter muss immer ganz befüllt werden. Z.B. Ein 800 L Ansatz in einem 1000 L Container funktioniert nicht, da zu viel Sauerstoff im Behälter ist.
- Gleichmäßige Temperaturführung:
Zur optimalen Vermehrung der Mikroorganismen ist eine gleichmäßige und kontinuierliche Beheizung des Behältersinhalts mit 36-38 Grad notwendig. Wichtig: Die Temperatur im Behälter darf 39 Grad nicht überschreiten. - Zuckerrohrmelasse auflösen:
Die Zuckerrohrmelasse ist Nahrung für die Mikroorganismen und muss homogen gleichmäßig im Ansatz verteil werden. Dazu wird die Zuckerrohrmelasse vorher in heißen Wasser aufgelöst.
Häufige Fragen:
- Wann ist die Fermentation abgeschlossen?
Die Fermentationszeit beträgt ca. 8-10 Tage. - Wie kann ich ermitteln, ob mein fertiger Ansatz eine gute Qualität hat?
Die Einzige Möglichkeit die Qualität selbst zu überprüfen ist die Messung mit dem pH-Wertindikator nach Abschluss der Fermentation. Der pH-Wert sollte bei 3,2 – 3,6 liegen. Bei einem pH-Wert zwischen 3,6 und 3,9 ist das Endprodukt sehr instabil und sollte schnellstmöglich verwendet werden. Liegt der Wert bei über 4,0 ist der Ansatz zu entsorgen. Die Gefahr, dass sich hier pathogene Keime ansiedeln ist hoch.
- Wie lagere ich das fertige EM?
Wichtig ist, dass man die aktivierte Lösung nicht im Fermenter lagert sondern in geeignete Behälter abfüllt. Wird EM im Fermenter alt, kann das negative Auswirkungen auf die folgenden Ansätze haben. Aktiviertes EM oder Bodenverjünger sollte frostfrei und vor direkter Sonneneinstrahlung geschützt gelagert werden.
Was ist sonst noch zu beachten?
Zur Selbstherstellung von EM aktiv und Bodenverjünger gibt es eine detaillierte Vorgehensbeschreibung.
Für selbsthergestellte EM-Fermente können wir keine Garantie übernehmen.