In diesem Artikel geht es vertiefend um die spezifische Wirkung der Pflanzenkohle in der Landwirtschaft und im Aufbereitungssystem von Wirtschaftsdüngern. Denn hier liegt ein enormes Einsparungspotenzial. Der „Gewinn durch weniger Verlust“ spielt als Faktor für eine höhere Rentabilität eine große Rolle und wird nur allzu oft vernachlässigt. Wer weniger mineralische Dünger zukaufen muss, bleibt flexibler.
Nährstoffe nutzen- Humus aufbauen mit aufbereitetem Wirtschaftsdünger
Das Aufarbeiten von Wirtschaftsdüngern ist ein zentraler Aspekt der Wirtschaftlichkeit für regenerativ arbeitende LandwirtInnen. Die aus dem Rosenheimer Projekt entwickelte Methode der Gülle- und Mistaufbereitung verbessert die Nährstoffverfügbarkeit und schützt vor Nährstoffverlusten durch Ausgasung und Auswaschung und hilft beim Humusaufbau.
Pflanzenkohle in der Landwirtschaft- Effektive Dünger aus dem Hofkreislauf
Der Einsatz von behandeltem Wirtschaftsdünger lohnt sich. Zahlreiche Landwirte des Rosenheimer Projekts setzen auf diese effektive Maßnahme und konnten so ihren Mineraldüngereinsatz massiv zurückfahren oder ganz aufgeben. Wenn die Nährstoffe aus dem Hofkreislauf wieder effektiv genutzt und gespeichert werden können, ergibt sich mittel und langfristig eine rentable Düngestrategie, mit der sich viel Geld sparen lässt.
Die Kohle bringt nicht nur Kohle durch die Einsparung von Verlusten, auch der Humusaufbau und die Anreicherung des Bodens mit der Pflanzenkohle erhöhen die Bodenfruchtbarkeit nachhaltig. Die Nährstoff-Nachlieferung aus dem Bodenvorrat wird mit jedem Jahr größer. Die Aufwandmenge der Produkte kann über die Jahre wieder reduziert werden, wenn sich ein effektives Bodenmikrobiom (re-)etabliert hat.
Wirkung Kohle in organischer Substanz
Das Wirkungsprinzip und die Vorteile der Gülleimpfung mit EM-aktiv, RoPro-Lit - Urgesteinsmehl (bringt zusätzlich Mineralien und Spurenelemente) und Karbosave Pflanzenkohle hat sich seit Jahren in der Praxis bewährt. Um die Gülle und auch Festmist in einen wirkungsvollen Dünger zu transformieren, empfehlen wir
je m³ Gülle werden eingebracht:
1 l EM aktiv
Direkt vom Behälter in die Güllegrube einlaufen lassen
6 l Karbosave Pflanzenkohle
Big Pack während des Güllerührens in die Güllegrube entleeren
20-30 kg RoPro-Lit Urgesteinsmehl
Wird mit dem Silozug während des Güllerührens eingeblasen.
Noch mehr zur Güllebehandlung lest ihr HIER.
Für die Festmistfermentierung sind je m³ Mist:
6-7 l EM aktiv
100 l Karbosave Pflanzenkohle
20-30 kg RoPro-Lit - Urgesteinsmehl
Das frische, aufbereitete Material wird auf eine Miete gelegt. Für die Fermentation wird die Miete gut verdichtet und abschließend abgedeckt. Die Lagerzeit beträgt mindestens acht Wochen. Das fermentierte Material kann anschließend als Dünger auf den Boden ausgebracht werden.
Kohle spielt im landwirtschaftlichen und wissenschaftlichen Diskurs seit Jahren eine immer größere Rolle. Ihre Wirkungsweise und die Auswirkungen auf das „Ökosystem“ Boden werden laufend untersucht. Was ist jedoch die spezifische Wirkung der Kohle bei der Düngeaufbereitung?
Nährstoffe speichern- die Pufferkapazität der Pflanzenkohle
Unsere Pflanzenkohle, die auf spezielle Weise pyrolisiert wurde, hat eine enorm große Oberfläche und bietet somit viele Plätze zum Anbinden von Nährstoffen. Die zugegebenen Effektiven Mikroorganismen finden mehr Besiedlungsplätze und können sich in Kombination mit Pflanzenkohle besser und schneller vermehren. Kohle hat somit eine große Pufferwirkung in diesem System.
Ein zentraler Effekt für die Düngewirkung ist die Chelatbildung. Chelate sind komplexe Kohlenstoffverbindungen, die von und mithilfe mikrobieller Aktivität gebildet werden. In dieser Form werden in der Natur Makro- und Mikronährstoffe gebunden, aber nicht fixiert. Somit sind sie pflanzenverfügbar und können dann, wenn die Pflanze den Bedarf hat, freigesetzt werden. In der Vegetationsphase können Pflanzen über die Wurzelexsudate Nährstoffe freisetzen. Die Mikroorganismen helfen dabei, die gebunden Nährstoffe freizusetzen und erhalten im Gegenzug Energie in Form von Zucker von der Pflanze.
Der zeitliche Vorteil der Düngewirkung ergibt sich also aus dem Zusammenspiel der Stoffwechselaktivität der Mikroorganismen in Kombination mit der Pufferwirkung der Kohle. So sind Nährstoffe schneller pflanzenverfügbar, da sie in Chelatform in der Kohle eingelagert werden und gleichzeitig weniger Nährstoffe in die Luft oder durch Auswaschung verloren gehen.
Einige wissenschftliche Untersuchungen zur Düngewirkung von EMs und Pflanzenkohle findet ihr HIER.
Kohle ist nicht gleich Pflanzenkohle
Karbosave Pflanzenkohle in der Landwirtschaft
Vorteile von Karbosave Pflanzenkohle
- Porengröße (je kleiner die Porengröße umso größer die Adaptionsfähigkeit)
- PAK-Werte – Karbosave wird regelmäßig untersucht
- Aus europäischen nachwachsenden Rohstoffen gewonnen
- Mit Mikroorganismen beimpft
- Ist Jahrhunderte stabil und wird nicht abgebaut
Jede Pflanzenkohle wirkt je nach Herstellungsverfahren und Ausgangsmaterial anders. Unsere Karbosave Pflanzenkohle ist eine in Lebensmittelqualität hergestellte Kohle überwiegend aus harten Laubgehölzen. Diese besitzen eine gute Porenstruktur. Außerdem sind Schadstoffwerte wie der PAKs Wert (Polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe) oder PCB Werte (schädliche organische Chlorverbindungen) entsprechend gering und die Kohle absolut unschädlich. Pflanzenkohle wird nicht abgebaut und verwittert nicht, wie Torf oder Braunerden, sondern dient dem Boden über Jahrhunderte.
Karbosave Pflanzenkohle kommt aus Europa und wird aus europäischem Holz hergestellt. Zudem darf die Karbosave Pflanzenkohle in unserem Kohlelager 2 Jahre lang im Freien „reifen“. So bildet sie bereits ein natürliches Mikrobiom, ein natürlicher "Biofilm" aus. Nach der langen Lagerzeit wird sie zusätzlich mit Effektiven Mikroorganismen geimpft. Somit wird ein reduktives, aufbauendes Milieu auf der Kohle etabliert. Dies führt dazu, dass die Kohle bereits von Millionen kleinen reduktiv, also aufbauend wirkenden Helfern besiedelt ist, wenn sie in die Gülle oder in den Mist gelangt. Diese treten sofort ihren Dienst an, wenn sie in Kontakt mit der organischen Substanz kommen.
Das macht die Karbosave Pflanzenkohle im System der Wirtschaftsdüngeraufbereitung so wirksam.
Gut Ding will Weile haben
Wichtig ist, dass die Kohle Zeit bekommt, „sich aufzuladen“. Sonst kann es dazu kommen, dass Nährstoffe aus dem Boden gezogen und eingelagert werden. Die Komponenten können bereits ab 1/3 des Füllstandes, min. jedoch 3 Wochen vor der Gülleausbringung in die Grube eingerührt werden. Diese Zeit ist nötig, damit das Milieu der Gülle positiv beeinflusst werden und die Nährstoffe eingelagert werden können. Für die Mistfermentierung ist etwas mehr Zeit, ca. 8 Wochen nötig.
Pflanzenkohle in der Landwirtschaft- Langfristig wirksam
Mit dem System der Wirtschaftsdünger-Aufbereitung invesiert man in die langfristige Bodenfruchtbarkeit. Der Einsatz von Pflanzenkohle, Effektiven Mikroorganismen und Gesteinsmehl führt zu einer nachhaltigen Verbesserung der Bodenstruktur und des Bodenlebens. Dadurch wirken die positiven Effekte langfristig und nicht nur für das jeweilige Folgejahr. Der Einsatz von Mineraldüngern kann also in dem Maße zurückgefahren werden, indem sich die Bodenfruchtbarkeit verbessert und die Effekte sich auf den Etrag und die Pflanzengesundheit auswirken.
Eine vereinfachte Kulturführung, geringerer Pesitizideinsatz, insgesamt weniger Überfahrten, weniger Arbeitsstunden und humösere Böden sind langfristige Erfolge, die mit der konsequenten Anwendung des Dünger-Systems erzielt werden können.
Quelle Beitragsbild: Nahaufnahme Pflanzenkohle (La Coulette, Lausanne) | T. Bühler (fhnw; Prof. U. Pieles), Dr. C. Holweg, 2010
LW
Guten Tag liebes Team von EM-Chiemgau,
Im Sommer bin ich über die Blog-Artikel zum Fermentieren von Pferdemist gestoßen. Da ich sofort fasziniert war, haben wir uns gleich an die Arbeit gemacht und es nach Anleitung ausprobiert.
Leider war das bisher nicht so Recht von Erfolg gekrönt. Das, was wir im August ausgebracht haben, liegt leider nach wie vor als einzelne Pferdeäpfel verstreut im Gras und scheint in keinster Weise verarbeitet zu werden. Die Kugeln sind ungewöhnlich hart, deutlich härter als frischer Mist. Zunächst sind sie vom Wetter ausgetrocknet und nun wieder durchgefeuchtet, jedoch unverändert da. Stroh war nahezu keines dabei. Der Geruch war beim Ausbringen eindeutig säuerlich, so wie ich es auch von meinem Küchenbokashi kenne. Auch einzelne Myzel-Geflechte waren zu sehen.
Haben Sie einen Ratschlag, was wir nächstes Mal besser machen können? Oder gibt es eventuell noch Praxis-Tipps, die in einem alten oder neuen Artikel ergänzt werden könnten?
Vielen Dank im Voraus und einen schönen Dreikönigstag!
Lisa Fitkau
Hallo und ein gesundes neues Jahr liebe Frau Weber,
schön zu hören, dass Sie sich mit dem Thema Bokashi-Mist beschäftigt haben! Nun, es kann zahlreiche Ursachen haben, warum das Bokashi (noch) nicht umgesetzt wird wie gewünscht! Oftmals ist eine fehlende bzw. nicht aktive Bodenmikrobiologie die Ursache, aber dies ist durch eine Fernprognose schwierig zu sagen. Wann wurde das Bokashi ausgebracht? Es benötigt eine Bodentemperatur von 8-10 Grad, sonst ist das Bodenleben nicht aktiv. Der Mist wird durch die Aufbereitung vorverdaut und Nährstoffe aufgeschlossen. Doch es muss auch im Boden eine aktive Bodenmikrobiologie und das entsprechenden Bodenleben vorhanden sein, damit das Bokashi umgesetzt wird. Zudem empfehlen wir nicht mehr als 10 m³/ha Bokashi auszubringen.
Wenn Sie ein noch besseres Verständnis über Bokashi-Mist Herstellung und Anwendung bekommen möchten, dann nehmen Sie doch gerne an unseren kommenden, kostenlosen Webinaren teil! Am 12.1 Gülle- und Gärrestbehandlung (auch Festmist) oder am 26.1 Anwendung von EMs in der Pferdehaltung, auch dort wird es um Mistaufbereitung gehen.
Bei weiteren Fragen oder für eine individuelle Beratung kontaktieren Sie uns gerne telefonisch:
Telefon: +49 (0) 8036 303150
Mo-Do 09.00 – 17.00 Uhr
Fr 09.00 – 13.00 Uhr
Liebe Grüße
Team Chiemgau Agrar