Saatkartoffeln mit EM beizen ist ein bewährter erster Schritt zu einem gesunden Pflanzenbestand. Diese Methode reduziert die Fäulnisgefahr und bietet sowohl mineralische als auch mikrobielle Starthilfe für einen vitalen Aufwuchs.
Herausforderungen im Kartoffelanbau
Kartoffelanbauer stehen vor verschiedenen Herausforderungen:
- Pflanzenkrankheiten: Krankheiten wie Phytophthora und Alternaria sind häufige Probleme.
- Schädlinge: Drahtwürmer und Kartoffelkäfer stellen weitere Bedrohungen dar.
Um diesen Herausforderungen zu begegnen, ist es entscheidend, den Standort zu optimieren und die Pflanzenvitalität zu steigern. Eine effektive Maßnahme ist die Beizung der Saatkartoffeln mit EM.
Optimale Zeit für die Kartoffelsaat
Eine Bauernregel im Alpenvorland: „Legst‘ mi im April, dann komm‘ i wann i will, legst‘ mi aber im Mai, dann komm‘ i glei.“
Dies unterstreicht die Bedeutung der richtigen Bodentemperatur und -feuchtigkeit:
- Erst ab einer Bodentemperatur von 6-8 Grad beginnt die mikrobielle Aktivität im Boden.
- Bodenbearbeitung und Saatbettbereitung bei zu kalten und feuchten Böden können unerwünschte Beikräuter fördern.
Je nach Region beginnt der Kartoffelanbau meist ab Mitte April. Mancherorts werden die Kartoffeln mit Flies abgedeckt, um Kälteschäden zu verhindern.
Saatkartoffeln mit EM beizen – deine Vorteile
Die Beizung der Saatkartoffeln mit EM bietet mehrere Vorteile:
- Unterstützung der Keimfähigkeit: Fördert eine schnelle und gleichmäßige Keimung.
- Stärkung des jungen Keimlings: Die Mikroorganismen fördern kräftige Pflanzen.
- Vorbeugung von Krankheiten: Reduziert das Risiko von Auflaufkrankheiten.
- Gleichmäßiger Feldaufgang: Vitalere Pflanzen führen zu einem einheitlichen Pflanzenbestand.
Anwendung der EM-Beizung
Kleinere Mengen
- Saatkartoffeln mit einem Gemisch aus Wasser und EM-aktiv (5:1) besprühen.
- Mit ca. 2 kg RoPro 13/20 je Dezitonne einpudern.
- Nach dem Antrocknen zum Vorkeimen lagern oder direkt anbauen.
Größere Mengen
- 100 Liter Wasser mit 5 Litern EM-aktiv und 5 kg RoPro 13/20 mischen.
- Säcke mit den Kartoffeln mindestens 2 Minuten in die Beize legen.
- Trocknen lassen und spätestens am nächsten Tag legen.
Direkte Beizung beim Legen
- Kartoffellegegeräte mit Vorratstank und Dosieranlage nutzen.
- Mengenempfehlung: 100 Liter Wasser, 5 Liter EM-aktiv, 5 kg RoPro 13/20.
- Mischung gut durchrühren. Falls kein Rührwerk vorhanden ist, RoPro 13/20 weglassen.
Zusätzliche Maßnahmen für einen erfolgreichen Kartoffelanbau
Flächenrotte vor der Kartoffel-Saat
Wurde eine winterharte Zwischenfrucht angebaut, kann diese ca. 2 Wochen vor dem Kartoffellegen mit einer Schälfräse auf ca. 3-4 cm Tiefe eingearbeitet werden. Mit dem Einsatz von 100 l Bodenverjünger/ha wird der Rotteprozess unterstützt, Fäulnisprozesse unterbunden und Nährstoffverluste minimiert. Ist die Flächenrotte abgeschlossen, wird das Saatbett bereitet. Hierbei werden 50 l Bodenverjünger/ha ausgebracht, um das mikrobielle Bodenleben zu stärken.
Mulchen
Vor dem Auflaufen der Kartoffeln wird eine Mulchschicht mit einer Stärke von ca. 6-8 cm aus z.B. Stroh, Heu, Gras, Grünroggen oder eine andere Zwischenfrucht ausgebracht. Die Verteilung erfolgt meist mit dem Kompost- oder Stallmiststreuer. Der Reihenabstand, Spurbreite und Reifenbreite müssen aufeinander abgestimmt werden.
Vorteile der Mulchschicht:
- Boden wird feucht gehalten
- Bodenleben hat organisches Material zum Verwerten
- in Heißwetterphasen bleibt die Bodentemperatur etwas niedriger
- Mulchmaterial liefert Nährstoffe und stärkt die Pflanzen
- Kartoffelkäferrisiko wird reduziert
In das Mulchmaterial kann bei der Ausbringung 1 L Bodenverjünger je m³ eingemischt werden. Dies fördert die Verrottung des Materials und beugt Fäulnis vor.
Im folgenden Beitrag findest du eine genaue Anleitung für den Kartoffelanbau mit Mulch