Von den ersten Schritten bis zu sichtbaren Erfolgen
2022 startete Johannes Stuffer am Samerberg mit ersten Maßnahmen zur regenerativen Grünlandbewirtschaftung. Ein Jahr später traffen wir uns bereits zum 1. Grünlandtag mit sichtbaren Veränderungen auf dem Hof. Zwei Jahre später – beim Feldtag 2025 – zeigten sich die Ergebnisse deutlich: mehr Bodenleben, stabilere Erträge und Heu von höchster Qualität. Rund 60 Teilnehmer konnten die Fortschritte direkt vor Ort erleben. Zwei Jahre später, im August 2025, zeigte sich ein deutlich anderes Bild: Die Fortschritte sind unübersehbar.



2025: Grünlandfeldtag Samerberg
Rund 60 Teilnehmer nutzten die Gelegenheit, die Erfahrungen auf dem Stuffer Hof direkt mitzuerleben, voneinander zu lernen und neue Ideen mitzunehmen. Die Botschaft war klar: Dranbleiben lohnt sich!
Die sichtbaren Ergebnisse nach zwei weiteren Jahren regenerativer Bewirtschaftung sprechen für sich:
- Besseres Heu – in Qualität und Quantität
- Spürbar verbesserte Bodenbeschaffenheit – lockerer, gut durchwurzelter Boden (Bodensonde bestätigt)
- Besserer Futtergeruch & Schmackhaftigkeit – dank sauberem Abbau der optimierten Gülle
- Weniger Gülleunkräuter – Ampfer, Bärenklau und Wiesenkerbel verschwinden zunehmend
- Höhere Brixwerte – deutliche Steigerung nach Grünland-Vitalisierung
- Schnellere Befahrbarkeit – selbst nach Dauerregen
Bodenbearbeitung & Struktur
Mit dem Grasnarbenbelüfter und der Einspritzung von Bodenverjünger wirkt die Bearbeitung bis in die Tiefe. Die Effekte sind klar erkennbar:
- Selbst große Wassermengen versickern zuverlässig
- Die Grünlandpflanzen werden bei Trockenphasen länger mit Wasser versorgt
- Vier Überfahrten pro Jahr bringen nachhaltige Ergebnisse
- Ausgebracht wird ausschließlich behandelte Gülle






1. Heuqualität erster Güte
Für Familie Stuffer ist die Heuqualität zentral – und die Erfolge sind beeindruckend. Durch CFKE (Chiemgauer fermentierter Kräuterextrakt) beim Schwaden bleibt das Heu länger frisch, farbig und wohlduftend.
Familie Stuffer verkauft Heu für Kleintiere. Ihre nahezu perfekte Heuqualität ist bei den Kunden beliebt und bekannt. Doch nicht nur Hasen und Meerschweinchen profitieren von bestem Heu. Hohe Grundfutterqualität ist auch für Milchkühe und Pferde eine nachhaltige Investition. Es ist die Grundlage für konstant gute Leistungen, Tiergesundheit und Langlebigkeit im Stall.
Aufwandmenge: ca. 1 L pro m³ gepresstes Heu.
2. Güllebehandlung – die fruchtbare Notwendigkeit für regeneratives Grünland



Karbosave Pflanzenkohle,
EM-aktiv
und RoPro-Lit Urgesteinsmehl Alternativ: Zeogüll
Johannes Stuffer bekommt Biogasgülle. Rein stofflich ist Biogasgärrest ja ein hervorragender Dünger. Doch das mikrobielle Milieu, das er mitbringt, ist stark oxidativ. Die Mikroben wirken abbauend auf die Bodensubstanz und begünstigen Fäulnisprozesse. Auf lange Sicht ist Biogassubstrat ein Problemstoff für den Boden. Deshalb ist es besonders wichtig die Biogasgülle zu behandeln, das Mikrobenmilieu in ein regeneratives zu wandeln und die abbauenden Prozesse zu stoppen.
Bei den Stuffers wird sie in der alten Güllegrube mit EM-aktiv oder Bodenverjünger, Karbosave Pflanzenkohle und RoPro-Lit Urgesteinsmehl bzw. Zeogüll verrührt und darf so lange wie möglich im alten Güllebehälter fermentieren. Der Gärrest verändert sich durch die Behandlung ziemlich schnell:



Unbehandelte Biogasgülle, stinkt optimierte Gülle hat nur eine erdige Geruchsnote. Eine faulige Gülle riechen und schmecken die Tiere auch noch im Heu. Abgesehen vom Schaden, den sie im Boden anrichtet.
Erste Eindrücke nach der regenerativen Grünland Bewirtschaftung
Besonders eindrücklich beschrieb Johannes Stuffer, welchen Kraftaufwand sie vor der Güllebehandlung aufbringen mussten, um das Rührwerk überhaupt durch die Schwimmdecke zu bekommen. Schließlich konnte man mit dem Aufrühren beginnen. Bis die Gülle einigermaßen homogen war, musste das Rührwerk stundenlang laufen.
Jetzt, mit der Gülleaufbereitung ist die Schimmdecke ein ganz anderes Spiel. Sie ist maximal einige Zentimeter dick und aufg’rührt is gleich!
Johannes Stuffer
3. Kostenvergleich behandelte Gülle vs. Mineraldünger

Die Gülleaufbereitung wirkt zunächst teuer. Doch sie reduziert Stickstoffverluste so stark, dass 170 kg N/ha für den Vollertrag reichen. Die Kosten amortisieren sich schnell.
Beobachtung aus der Praxis: Verbesserte Düngewirkung vom Biogassubstrat und erhöhte Nährstoffnachlieferung aus dem Bodenvorrat
Zum ersten Schnitt 2023 konnte wegen der nassen Witterung nicht überall Gülle ausgebracht werden. Trotzdem war der Ertrag sehr gut. „Man merkt, dass die Karbosave Pflanzenkohle als Nährstoff-Puffer im Boden funktioniert“, so Stuffer. Sie verhält sich wie ein Akku, der ständig mit Nährstoffen beladen und bei Bedarf wieder entladen wird. Das Zusammenspiel von Kohle und Mikroorganismen ist ideale Voraussetzung zum Humusaufbau. Ein höherer Humusgehalt im Boden verbessert die Austauschkapazität des Bodens.
4. Grünlandvitalisierung – weil der Bestand und der Boden besser wird
Viele Landwirte verbinden regenerative Landwirtschaft vor allem mit Ackerbau. Doch auch im Grünland steckt enormes Potenzial der Vitalisierung. Eine Vitalisierung verbessert den Zuckergehalt der Pflanzen. Der Zuckergehalt hat wiederum Auswirkung auf die Wurzelexsudate. Sie sind das wirksamste Werkzeug zur Verbesserung der Pflanzen- und Bodengesundheit. Mehr Wurzelausscheidungen heißt mehr Bodenstruktur, mehr Humusaufbau.
Johannes Stuffer hat dies erkannt und vitalisiert sein Grünland mit Blattimpuls und Kristallkalk.
Die Regenerative Maßnahmen lohnen sich, weil sie den Boden widerstandsfähiger machen, das Futter schmackhafter die Leistungsfähigkeit der Flächen sichtbar ansteigen, die Wasserspeicherfähigkeit, Humusaufbau und Artenvielfalt zunehmen.


Brixwerte deutlich gesteigert nach Grünland-Vitalisierung
5. Bessere Bodenstruktur: durch Grasnarbenbelüftung & Bodenverjünger
Nach dem ersten Jahr konnte Johannes auch schon Veränderungen in der Bodenstruktur feststellen. Der „Wurftest“ viel bereits viel positiver aus. Die Böden sind lockerer, tiefgängier und können mehr Wasser aufnehmen.
Was ist der Wurftest?
Man sticht einen Bodenwürfel mit dem Spaten aus und wirft ihn hoch in die Luft. Wenn er bei der Landung zusammenbleibt heißt das, dass der Boden fest verbacken ist. Je garer der Boden umso leichter bröselt er auseinander.
Ertragssteigerung
Nach 3 Jahren regenerativ arbeiten, merkt Johannes auch an der Heu-Menge, die er von den Wiesen abfährt, dass sich die Ertragsfähigkeit der Böden regeneriert hat. „Sogar beim 4. Schnitt geht der Schwad unten am Traktor an. Das gabs noch nie,“ so der zufriedene Betriebsleiter.
Feldkapazität – Der Boden fungiert wieder als Wasserspeicher
Die Böden nehmen Wasser schneller auf und speichern es länger. Nach Regen trocknen die Flächen oberflächlich rasch ab und sind früher wieder befahrbar. Auf dem Lambrechthof kann deshalb oft eher Gülle ausgebracht werden als auf den Nachbarflächen – trotz schwererer Maschinen. Früher war das nicht so. Auch bei Starkregen läuft das Wasser nicht mehr oberflächlich in Bächen ab.
Zentraler Arbeitsschritt: Grasnarbenbelüftung mit Bodenverjünger
Für regeneratives Grünland ist eine gute Porenstruktur im Boden entscheidend. So kann Wasser besser einsickern und länger in den Poren gespeichert werden. Offene Bodenoberflächen ermöglichen die Bodenatmung und unterstützt das Bodenleben. Mit seinem 6 m breiten Gerät hat Johannes jetzt genug Schlagkraft, um alle Flächen regelmäßig zu belüften. Seine Erfahrung: Nach vier Überfahrten sind die ersten Verbesserungen sichtbar – deshalb heißt es „dranbleiben“. Anfangs zieht der Belüfter beim schnellen Fahren Vasen aus dem Boden. Je öfter er eingesetzt wird und je besser die Bodengare, desto schneller kann man fahren.
Grasnarbenbelüften mit Bodenverjünger – aktive biologische Unkrautregulierung
Viele Unkräuter bevorzugen Standorte mit Bodenverdichtungen, verschlämmten Bodenoberflächen und Nährstoffüberschuss. Löst man diese „Misstände“ auf, etablieren sich hochwertige Futtergräser und Unkräuter verschwinden.
Einsatz von Bodenverjünger beim Belüften
Der Bodenbelüfter ist mit Düsen ausgestattet, die direkt vor den Messern auf den Boden sprühen, oder im Winkel sogar auf die Messer sprühen.
Was bewirkt der Bodenverjünger?
- Wenn Sauerstoff in die frisch belüfteten Bodenschichten kommt, beginnen erstmal oxidative Stoffwechselprozesse, bis sich das System neu eingestellt hat. Humus und Bodensubstanz wird abgebaut. Der Bodenverjünger verhindert diesen anfänglichen Abbau
- Mikroorganismen im Bodenverjünger festigen neue Bodenstrukturen und unterstützen die natürliche Ordnung
- Hohlräume, die von Mikroben besiedelt sind werden von Pflanzen für die Wurzelausbildung bevorzugt



Der Grasnarbenbelüfter mit Bodenverjünger. Rechts bei einem Einssatz im nassen Boden 2023
Vielen Dank an die Familie Stuffer, dass sie sich die Zeit genommen haben und uns überall mit hineinschauen haben lassen. Auch für die Offenheit möchten wir uns herzlich bedanken.

Hier noch der Link zum Samerberger Heustadl: https://www.samerberger-heustadl.de/