Warum sind Effektive Mikroorganismen in der Landwirtschaft so effektiv?

Effektive Mikroorgansimen in der Landwirtschaft - regenerative Landwirtschaft

Mikrobiologische Grundlagen kurz erklärt

Effektive Mikroorganismen haben eine starke Wirkung im landwirtschaftlichen Betrieb, wenn sie richtig eingesetzt werden. Um die effektivsten Ansatzpunkte zu finden, ist es wichtig die Welt der Mikroben und die Tragweite ihres Tuns zu verstehen.

Wo begegnen uns Effektive Mikroorganismen in der Landwirtschaft?

Leider haben die meisten von uns keinen wirklichen Bezug zur Welt der Mikroben. In ausgewählten Bereichen nutzen wir Mikroorganismen, z.B. bei der Futterkonservierung, da sind es Milchsäurebakterien in der Silage oder wir konsumieren Hefen nach getaner Arbeit zur Brotzeit mit Sauerteigbrot und einem Feierabendbier.

Intuitiv sorgen wir in unserem täglichen Leben in vielen Bereichen dafür, dass sich ein positives Mikrobenmilieu etablieren kann. Wenn wir eine Wunde behandeln, sorgen wir zunächst dafür, dass sie sauber ist und legen evtl. noch einen Verband an, dass sie sauber bleibt. Wird ein Kälbchen oder Ferkel geboren, wird ein sauberer frisch eingestreuter Platz bereitgestellt für die Kleinen und niemand lässt sie einfach auf den verdreckten Spalten liegen. Diese Hyienemaßnahmen zielen nicht unbeding darauf ab eine keimfreie Umgebung zu schaffen, aber eine positiv probiotische Situation zu schaffen.

Effektive Mikroorgansimen in der Landwirtschaft

Es gibt auch Bereiche in der Landwirtschaft, wo uns allen durchaus bewusst ist, dass hier Mikroben am Werk sind und wir uns freuen wenn es funktioniert. z.B. wenn die Silage so gut durchfermentiert, dass es weder graue Nester noch Schimmel oben drauf gibt, oder sie im Sommer nicht warm wird. Oder ein wunderbar durchfermentierter Kompost, der krümelig und nicht schmierig ist und schon fast nach Waldboden riecht. Dann ist es uns gelungen, die Umstände so exakt zu kreieren, dass die Mikroben perfekt arbeiten konnten und ein erstklassiges Ergebnis bringen.
Effektive Mikroorganismen wirken auf Blatt und Boden stärkend und etablieren ein regeneratives gesundes Milieu. Ein probiotisches Milieu verhindert das Ausbrechen von Blattkrankheiten.

Wenn es stinkt, dann ist was faul!

Und dann gibt es noch Bereiche, wo wir genau wissen, dass ein Mikrobenmilieu wirksam ist, aber wir uns mehr oder weniger damit abgefunden haben, dass man sie nicht mehr optimieren kann. "Was stinkt das düngt" ist so ein Satz, der das Fäulnismilieu im Wirtschaftsdünger schön redet, der aber nicht der Wahrheit entspricht. Denn das was stinkt, das düngt eben nicht mehr, sondern sind Nährstoffe die gasförmig verloren gehen. Schaffen wir es nun die Fäulnis in einen regenerativen Prozess umzulenken, dann gibt es keine Verluste mehr bei der Düngung.

Güllebehandlung nach dem Rosenheimer Projekt Dauner
Güllebehandlung nach dem Rosenheimer Projekt Dauner

Wo kommen Mikroorganismen vor?

Die Forschung geht davon aus, dass sie erst ca. 10% dieser mikroskopisch kleinen Welt sichtbar gemacht hat. Leider spricht man meistens von Bakterien und Viren im Zusammenhang mit Krankheiten. Aber Mikroben sind nicht nur schlecht. Im Gegenteil. Die "Guten" oder positiv Wirkendenen überwiegen den rein pathogenen, also Krankmachenden, millionenfach. Um den Mikroben gerecht zu werden, mussten wir unseren Sprachgebrauch gemäß neuester Erkenntnisse etwas anpassen.

Mikrobiologen sprechen nicht mehr von "höheren Lebewesen", wie Mensch, Tier und Pflanze, sondern bevorzugen den Term "Holobionten" also ein Gefäß für Mikroben, das in Symbiose mit dem Mikrobiom lebt und für dessen Gesundheit und Wachstum das Mikrobiom unersätzlich ist.

Sie agieren als funktionierendes Netzwerk in Boden, Pflanze und Lebewesen und gleichen Mängel im System aus.
Viele Jahre sprach man von der Mikroflora, also dem Zusammenleben vieler verschiedener Stämme. Mittlerweile weiß man, dass sie mehr tun als nur zusammenleben. Sie agieren als eins. Ähnlich wie ein Schwarm Sardinen im Meer. Deshalb spricht man heute vom Mikrobiom. Das Mikrobiom beschreibt alle in einem Verbund vorkommenende Mikroorganismen. Man kann eigentlich das tägliche Leben nicht losgelöst von der Mikrobiologie betrachten, da diese kleinsten Lebewesen überall vorkommen. Der Einfachheit halber teilen wir es noch auf in Bodenmikrobiom, Tiermikrobiom, Stallmikrobiom, Phytobiom etc... und doch sind sie alle im ständigen Austausch.

Sterilität in der Natur ist eine Illusion

Mikroben kommen in der Natur überall vor. In der Tiefsee, wo ein1000facher Umgebungsdruck wie an der Erdoberfläche herrscht. An Vulkanschloten bei 1000 Grad. Im Permafrostboden. Im Regentropfen. Auf der Haut. Im Fell. In der Lunge. Im Blut. Im Auge. Einfach überall. Und überall wirken sie um das Umfeld wirtlicher für andere Lebewesen zu gestalten. Die Idee, dass wir dauerhaft Pathogene Keime weg desinfizieren können oder Pilzkrankheiten durch Mykotoxine ausrotten können, ist zwar kurzfristig durchaus berechtigt und Wirksam. Aber für eine dauerhafte Strategie nicht geeignet. Die Überlebensstrategien von Mikroben übersteigen unsere Vorstellung von Zeiträumen und oft auch unsere Vorstellungskraft. Schließlich gibt es sie seit über 3,5 Mrd. Jahren auf der Erde. Und sie haben so einiges Überlebt. 🙂

Die Lehre von der Dominanz des Mikrobenmilieus

Schon Claude Bernard formulierte im 19. Jhd den Satz "Der Keim ist nichts, das Milieu ist alles".

Mikroorganismen kann man grob in 3 Hauptgruppen einteilen. Die dominant regenerative (fermentative, aufbauende) und die dominant degenerative (fäulniserregende, abbauende) Gruppe als Milieulenker. Also diejenigen, die die Richtung im Mikrobiom angeben. Und die größte Gruppe, die Opportunisten, mit ca. 90%, die sich der jeweils dominierenden Gruppe anschließen und sie in ihrem Tun unterstützen. Es geht bei der Milieusteuerung darum, die aufbauende Seite zu unterstützen bis sie so stark ist, dass sie ohne Störungen arbeiten kann.

Dominanzprinzip Mikroorganismen regenetaives-Milieu

Ein Beispiel zum Dominanzprinzip aus der Praxis: Der Krautkopf oder die Silage

Lagere ich einen Krautkopf über Monate im Keller, hält er sich anfangs ganz gut. Dann fängt langsam an einigen Stellen die Fäulnis an. Das oxidative Mikrobenmilieu bekommt dort die Dominanz und versucht die Organik möglichst schnell abzubauen. Dabei nimmt es Energieverluste in Kauf. Eiweiße werden nur teilweise abgebaut. Es entstehen mitunter Toxine und Mercaptane die der Gesundheit nicht zuträglich sind. Nehmen die braunen Stellen langsam überhand, geht der Fortschritt mit einem Mal ganz schnell. Das Milieu kippt, die Opportunisten schließen sich der Fäulnisdominanten Seite an.

Nimmt man aber nun den Krautkopf, hobelt ihn, salzt ihn und verdichtet ihn, entsteht keine Fäulnis, sondern ein Fermentationsprozess beginnt. Die Mikroben bauen die Inhaltsstoffe des Krauts um zu hochwertigen Vitalstoffen wie Vitaminen und Aminosäuren. So liefert es Vitamin A, B1, B2 und Vitamin C und K. Der Energiegehalt steigt.

Silagequalität lässt sich am Geruch erkennen.
Ist die Fermentation gelungen riecht Silage angenehm, leicht säuerlich und ist reich an hochwertigen Inhaltsstoffen. Wenn nicht, ist der Geruch eher unangenehm. Die Silage wird warm und Pilznester entstehen. Fäulniserreger bauen keine hochwertigen Inhaltsstoffe auf, sondern lassen vermehrt toxische Stoffe entstehen.

Das Kommunikationsprinzip - Effektive Mikroorgansimen in der Landwirtschaft

Mikroben und Mikrobiome können sich austauschen. Sie können untereinander kommunizieren. Das ist eine relativ neue Erkenntnis der Mikrobiologen. Und, wie ich finde, eines der spannendsten Felder im Bereich der Mikrobiologie.

Bisher dachte man Mikroorganismen sind asoziale Wesen. Sie vermehren sich durch Mitose (Zellteilung) und wenn sie aneinandergeraten, dann eher weil sie zufällig aufeinander gestoßen sind. Doch in der Realität zeigt sich ein ganz anderes Bild. Bei Mensch und Tier z.B. steht das Darm-Mikrobiom im ständigen Austausch mit anderen Mikrobiomen des Körpers. z.B. mit der Hautflora. Der Informationsaustausch erfolgt über Mikroben in der Lymphe oder im Blut. So weiß die Darmflora erst welche Stoffe im Körper benötigt werden und aus dem Verdauungsbrei vermehrt extrahiert werden sollen.

Genauso spricht auch das Pflanzenmikrobiom mit dem Bodenmilieu, wenn es um Nachlieferung von Nährstoffen geht. Mikroben diffundieren aus der Wurzel in die Rhizosphäre und geben Infos, welche Stoffe gerade benötigt werden. Schließlich verändert sich das auch je nach Wachstumsphase.

Durch ihr symbiotisches Wirken schaffen sie beste Voraussetzungen für gesundes Wachstum
Bei dem Einsatz der Pflanzenkohle machen wir uns genau dieses Kommunikationsprinzip der Mikroben zu Nutze. Nährstoffe werden mit Hilfe von Mikroorganismen in Form von Chelaten in der Kohle so lange gespeichert, bis von der lebenden Pflanzenwurzel (Bild Links Feinwurzel) Impulse geliefert werden, die dann die Nährstoffe wieder an die Bodenlösung freigeben.

Keine Kommunikation - Keine Effizienz

Eingriffe wie Antibiotika- oder Pestizidgaben mindern die Vielfalt im Mikrobiom und Unterbrechen diese Kommunikationsketten. So kommt es schleichend aber stetig zu Krankheiten und gehemmtem Wachstum, weil natürliche innenliegende Immunsystem und Versorgungsketten nicht mehr funktionieren.

Wie wirken effektive Mikroorganismen in der Landwirtschaft?

Unser moderner Lebensstil ist oft nicht mikrobenfreundlich, wodurch wir sie in ihrem Zusammenspiel hemmen. Für die Bodenbiologie können Umwelteinflüsse, wie der saure Regen, technische Schwingungsfelder, Radioaktivität ebenso hemmend sein, wie eine tiefe Pflugfurche von 20 cm und mehr. Oxidativ wirkende Mineraldünger oder Fäulnismilieus aus Gülle, Kompost und Mist stören das Bodenmikrobiom genauso.

Im Stall schwächen Desinfektionsmittel und Antibiotika das Mikrobenmilieu und das Mikrobiom der Tiere. Vor allem wenn sie dauerhaft eingesetzt werden. Auch die Lagerung von Kot und Urin zusammen in einem Lager (Gülle) ist nicht förderlich für das Mikrobiom, sondern lösen Fäulnisprozesse aus, die im Stall belastend sind, und vor allem für die Bodenbiologie bei der Düngung negativen Einfluss ausüben.

Manches können wir vermeiden, anderes ist ein notwendiges Übel, das man zwar einsetzen kann, wo man aber für das Mikrobiom Schadensbegrenzung leisten sollte.

Und genau da setzen wir mit unseren Fermenten an. Sie sind die optimalen Stärkungsmittel für den jeweiligen Einsatzbereich. Bodenverjünger für das Bodenmikrobiom. EM-aktiv für die Gülle und für Mist. Chiemgauer Fermentierter Kräuterextrakt für die Tiere. Dadurch können wir effektiv die vorhandenen Mikrobiome stärken und sie zurück zu ihrer Ursprünglichen Stärke führen.

Wenn wir die Mikroorganismen verstehen, mikroorganismenkonform arbeiten und uns ihre Aktivität zu nutze machen, stehen nicht mehr Abbau und Krankheiten im Vordergrund sondern Aufbau, Regeneration, Wachstum und Gesundheit. Ein biologisches Perpetuum Mobile.

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