Je nach Region und Reifestadium läuft die Silomaisernte bereits ab ca. Anfang September. Die Silomaisernte ist für die meisten Landwirte ein Highlight im Jahresablauf. Hier wird in kurzer Zeit Futter für das ganze Jahr geerntet, egal ob Tierfutter oder Biogasanlagensubstrat.
Je nach Erntezeitpunkt und geplanter Folgefrucht gibt es verschiedene Varianten für die nächsten Bearbeitungsschritte.
Kurzes Zeitfenster zwischen Maisernte und Wintergetreidesaat
Ist das Zeitfenster zwischen Ernte und Saat der nächsten Hauptfrucht kurz, z.B. Silomaisernte und anschließend Wintergerstensaat oder späte Körnermaisernte mit anschließender Winterweizensaat, empfehlen wir Folgendes:
Die Stoppeln/Maisstroh flach schälen mit Einbringung des Bodenverjüngers. Hier kommen Grubber, Scheibenegge oder auch Schälfräse zum Einsatz. Nach ca. einer Woche Wartezeit kann die evtl. notwendige Bodenbearbeitung, Saatbettbereitung und Saat der Hauptfrucht erfolgen.
Großes Zeitfenster zwischen Maisernte und Winterweizensaat
Ist das Zeitfenster zwischen Ernte und Saat etwas größer, z.B. frühe Silomaisernte mit anschließender Winterweizensaat im Oktober, hat die „hoffentlich“ etablierte Untersaat ausreichend Zeit zum Wachsen. Wurde im Silomais keine Untersaat eingebracht, kann hier kurzfristig noch eine vielfältige Zwischenfrucht angesät werden.
Die Untersaat oder Zwischenfrucht kann ca. 2 Wochen vor der Weizensaat in die Flächenrotte gebracht werden. Die Schälung mit der Fräse und Einbringung von Bodenverjünger unterstützen den Rotteprozess und die Mikrobiologie im Boden. Je nach Bodenbeschaffenheit erfolgt die Bodenbearbeitung z. B. mit Grubber, anschließender Saatbettbereitung sowie Weizensaat.
✅ Die Untersaat bzw. Zwischenfrucht bringt bei der oftmals spätsommerlichen Witterung gute Grünmasseerträge.
✅ Die grünen Pflanzen liefern mit ihren Wurzelausscheidungen Energie, Aminosäuren und viele weitere wichtige Stoffe in den Boden und ernähren dort die Mikroorganismen.
✅ Förderung der mikrobiellen Vielfalt durch Zwischenfrüchte
✅ Reduzierung des Beikraut-/Wildkrautdrucks, da die Fläche fast dauernd bewachsen ist.
Anbau der nächsten Hauptfrucht erst im Folgejahr
Wird die nächste Hauptfrucht erst im Folgejahr angebaut, so sollte eine vielfältige winterharte Zwischenfrucht gesät werden. Somit ist die Fläche über den Winter begrünt. Um dem Maiszünsler vorzubeugen ist die Einarbeitung von Stoppeln und Maisstroh empfehlenswert.
✅ Bei Vegetationsbeginn im nächsten Frühjahr wachsen die grünen Zwischenfrüchte weiter und bilden Grünmasse und Wurzelausscheidungen.
✅ Mit der Pflanzenvielfalt wird auch die mikrobielle Vielfalt gefördert.
✅ Eine vielfältige Zwischenfruchtmischung reduziert den Wild- / Beikrautdruck.
✅ Die Gefahr von Erosion wird deutlich vermindert.
Ca. 2 Wochen vor der Saat der Sommerfrucht wird die Fläche mit einer Fräse geschält und Bodenverjünger eingebracht. Das wird als Flächenrotte bezeichnet.
Mehr zum Thema Flächenrotte gibt es hier.
Grundsätzlich kann bei jeder Arbeit im/auf dem Boden der Bodenverjünger eingebracht werden.
Einsatzmenge Bodenverjünger: 100 – 150 l/ha
Mehr zum Thema Zwischenfrüchte und Untersaaten
Wir empfehlen, das Getreidesaatgut mit EM-aktiv und RoPro 13/20 zu beizen. Das Saatgut mit Wasser-EM-Gemisch (5:1) ca. 1 l/dt anfeuchten und mit 2 kg RoPro 13/20 je dt einpudern. Nach dem Trocknen erfolgt die Saat.
Regenerativer Maisanbau
Onlineseminar von Dietmar Näser
- Mais-Ansprüche und wie man ihnen gerecht wird
- Analysen und Auswertungen
- Zwischenfrüchte und ihre Wirkungen
- Praxisberichte von Praktikern