Regenerative Landwirtschaft im Grünland bietet großes Potenzial – auch dort, wo Tiere nicht mehr gehalten werden und klassische Nährstoffkreisläufe unterbrochen sind. Der Lamprechthof am Samerberg zeigt, wie sich durch gezielte Bodenpflege, EM-Produkte und konsequente Strategie vitale Bestände, stabile Erträge und hochwertige Heuqualitäten realisieren lassen.
Vom Milchviehbetrieb zum spezialisierten Heubetrieb
Auf rund 42 Hektar Dauergrünland produziert der Lamprechthof hochwertiges Kleintierheu. Die Milchviehhaltung stellte Hans Stuffer 2011 ein. Seither konzentrieren sich Johannes und Hans Stuffer auf die Heuproduktion – regional vermarktet und direkt über den eigenen Onlineshop verkauft.
Den Impuls zur Anwendung von Effektiven Mikroorganismen (EM) gab Johannes’ Frau: Sie hatte im Gemüsegarten so überzeugende Erfolge mit EM erzielt, dass auch Johannes begann, sich intensiver mit dem Thema zu beschäftigen. Die Umstellung auf Regenerative Landwirtschaft im Grünland erfolgte schließlich ab 2020 – mit dem Ziel, Bodengesundheit, Erträge und Produktqualität langfristig zu sichern.

Gärrest gezielt nutzen – mit Behandlung zum Erfolg
Auf dem Lamprechthof besteht keine eigene Tierhaltung mehr, daher kommt auf dem Lamprechthof ausschließlich aufbereiteter Biogas-Gärrest zum Einsatz. Dieser wird vor der Ausbringung konsequent behandelt, um mikrobielle Prozesse zu aktivieren, Gerüche zu reduzieren und die Düngewirkung zu optimieren:
- 1 Liter Bodenverjünger
- 6 Liter Karbosave Pflanzenkohle
- 2 kg Zeogüll je m³ Gärrest
- mindestens 8 Wochen Lagerzeit
Zur Entwicklung der Gülle durch die Aufbereitung hat Johannes eine eindrückliche Erfahrung gemacht:
„Ich bekomme Biogasgülle geliefert, da wir keine Tierhaltung haben. Hatte eine Grube mal im Dezember gefüllt und gleich gemischt. Nach dem 3. Schnitt im Juli wurde die Grube dann aufgerührt und ausgebracht. Der Geruch war faszinierend – wie frische Erde.“
Die Wirkung ist nicht nur sensorisch, sondern auch agronomisch deutlich: Die Nährstoffe stehen pflanzenverfügbar bereit, die mikrobielle Aktivität im Boden steigt spürbar an, und die Flächen zeigen eine schnelle Umsetzung und gute Bodenstruktur.
Johannes‘ Rechnung zur Gärrestbehandlung:
Für etwa 1.470 m³ Biogasgülle pro Jahr ergeben sich folgende Aufbereitungskosten:
- 2940 Liter Bodenverjünger → ca. 2.118 € netto
- 7,35 SRM Karbosave Pflanzenkohle (ca. 4 BigBags) → ca. 2.084 € netto
- 3 BigBags Zeogüll → ca. 1.140 € netto
- Arbeit (Einrühren & Transport) → ca. 600 € netto
➡️ Gesamtkosten: ca. 5.942 € pro Jahr
Im Vergleich dazu würde der Zukauf von 160 kg/ha mineralischem Stickstoffdünger (KAS 27 %) etwa 8.694 € kosten – ein Unterschied von rund 2.750 €, zugunsten der regenerativen Lösung.
Düngewirkung im Vergleich:
Die behandelte Gärrest liefert etwa 140 kg N pro Hektar, ergänzt durch den Klee mit rund 20 kg N/ha – ausreichend für Vollerträge im Grünland. Durch die Kombination aus mikrobieller Aktivierung und organischer Substanz entsteht ein stabiler Nährstofffluss, der langfristig Bodengesundheit, Ertragssicherheit und Qualität unterstützt – ganz im Sinne der Regenerativen Landwirtschaft im Grünland.
Regenerative Landwirtschaft im Grünland
Bodenbelüftung mit Belebung als Schlüsselfaktor
Ein weiterer wichtiger Baustein ist der systematische Einsatz eines Grasnarbenbelüfters, kombiniert mit Bodenverjünger. Dadurch wurde das Bodengefüge sichtbar verbessert.



Effekte durch die Belüftung der Grasnarbe:
- Deutlich weniger Hahnenfuß, weniger gemeine Rispe
- Keine Rostkrankheiten mehr an Gräsern und Klee
- Dichte, belastbare Grasnarbe
- Schnelle Abtrocknung und Befahrbarkeit der Flächen nach Regen
- Hohe Herbst-Erträge – auch unter schwierigen Bedingungen
Diese Maßnahme macht klar: In der Regenerativen Landwirtschaft im Grünland ist die Kombination aus mechanische Pflege und lebendiger Milieusteuerung mit Bodenverjünger eine wertvolle Ergänzung zur biologischen Düngung.



Regenerative Landwirtschaft im Grünland
Heuqualität verbessern – mit CFKE und Erfahrung
Beim Schwaden wird CFKE (Chiemgauer fermentierter Kräuterextrakt) direkt auf das Futter gesprüht. Besonders bei witterungsbedingten Trocknungsproblemen zeigt sich die Wirkung deutlich: Das Heu bleibt stabil, schimmelfrei und behält seine Farbe und frischen Geruch.
Johannes hat mit CFKE gezielt experimentiert – auch in kritischen Jahren. Seine Erfahrungen sprechen für sich:
Besonders geeignet für Bodenheu und Heuballen
- Keine Schimmelbildung, selbst bei hoher Restfeuchte. Nur leichte Bräunung statt Fäulnis – kein Qualitätsverlust. Keine Staubentwicklung
- Angenehmer, milder Geruch – positiv für Tiere und Tierhalter
- Verbesserte Lagerstabilität – weniger Ausfall durch Verderb



Perspektive: Vitalisierungsspritzungen im Fokus
Aktuell werden auf dem Lamprechthof verschiedene EM-Mischungen für Vitalisierungsspritzungen auf den Aufwuchs getestet. Ziel ist es, die Blattgesundheit weiter zu fördern, Mineralstoffblokaden auszugleichen, die Photosyntheseleistung zu steigern und das mikrobiologische Milieu auf der Pflanzenoberfläche zu stabilisieren – ein weiterer Schritt auf dem Weg zu konsequenter Regenerativer Landwirtschaft im Grünland.


Mehr zum Samerberger Heustadl und dem Lamprechthof:
👉 www.samerberger-heustadl.de
Referenzbetrieb für Regenerative Landwirtschaft im Grünland auf Chiemgau-Agrar.de – ein Vorzeigebetrieb mit klarer Strategie.