Erfahrungsaustausch Tiergesundheit

“Wir Bauern nehmen unsere Zukunft
selbst in die Hand”

Probiotik statt Antibiotik –
gesunde Tiere

Unsere Landwirtschaft
effektiv und klimafit machen

Am Donnerstag Abend gings endlich weiter mit unserer Vortragsreihe "Wir Bauern nehmen unsere Zukunft selbst in die Hand". Rund 60 Besucher, Frauen und Männer, bio und konventionell, hörten sich die kurzweiligen und offenen Berichte der Referenten an. Und zum Schluss gab es noch einige Fragen ans Podium, aber vor allem einen regen Informationsaustausch.

Christoph Fischer begrüßte die Landwirte und Landwirtinnen und zeigte allgemein gültige Wirkmechanismen der Mikrobiologie auf. Mittlerweile hat die Wissenschaft auch in vielen Bereichen diese Mechanismen bestätigt. EMler arbeiten danach schon seit 30 Jahren.
Das Mikrobiom des Menschen ist in aller Munde. Das Mikrobiom der Kuh, der Sau, der Pflanze oder des Bodens wird nur wenig Beachtung geschenkt. Dabei spielt es auch hier eine erhebliche Rolle in der Gesundheit.

Des weiteren erinnerte er an schon immer geltende Naturgesetze: Die Natur sucht immer das stabilste System. Arbeitet man mit den natürlichen Gegebenheiten, braucht es nur einen kleinen Impuls von Aussen und Gesundheit und ertragreiches Wirtschaften ist möglich. Arbeitet man an der Natur vorbei, kann noch so viel Energie aufgewandt werden, das künstliche System kippt irgendwann und dreht sich dann sogar wieder zurück.

Das Ziel im Rosenheimer Projekt ist der funktionierende Kreislauf auf dem Betrieb

Mit EM, Gesteinsmehl und Pflanzenkohle geben wir dem natürlichen Zusammenspiel von Mikrobiologie, Pflanzen, Tieren und nicht zuletzt dem Menschen kleine Impulse wieder zurück zu ihrer natürlichen Ordnung. Der Effekt ist oft nicht sofort sichtbar, aber sobald sich die Brücken zusammenfügen, ensteht ein neues stabiles Miteinander.

Es reicht nicht nur die bisherigen Mittel auf dem Betrieb auszutauschen. Man muss sich in das andere (naturnahe) System auch reindenken und reinfühlen. Das braucht Zeit und Gleichgesinnte mit denen man sich austauschen kann.

Christoph Fischer

Das Fazit der Praktiker war auch, dass EM bestimmt nicht ein Allheilmittel ist. Will man einen Milchviehbetrieb mit 11.000 Liter Stalldurchschnitt und 3 GV/ ha weiterhin so betreiben wird der alleinige Einsatz von EM nicht die Tierarztkosten senken oder die Langlebigkeit der Tiere erhöhen. Aber die kleinen Stellschrauben an denen man mit EM ansetzen kann, bewirken eine Erleichterung im betrieblichen Alltag. Somit ist ein schrittweises Umdenken möglich und eine nachhaltige, individuelle Lösung für den Betrieb entsteht.

Der Emplhof: Gerlinde und Helmut Gröbner
Trostberg Lkr. TS, Bio-Betrieb, Milchvieh, Grünland, Kurzrasenweide

Auf dem Biobetrieb bewirtschaften sie 50 ha plus 9 ha Wald. 55 Milchkühe mit 20 Stück Nachzucht werden auf Kurzrasenweide gehalten. Sie betreiben Blockabkalbung und seit einem Jahr melkt der Melkroboter.

2005 haben sie einen EM-Vortrag von Christoph gehört und daraufhin gleich auch angefangen die Gülle zu behandeln. Mittlerweile wird EM im Stall vernebelt, dadurch wird die Gülle schon in den Güllekanälen behandelt. Zusätzlich wurden Güllestäbe im Güllekanal eingehängt, um Hemmstoffe in der Gülle zu neutralisieren. Es gibt keine Schwimmschichten mehr, damit auch keine Brutstätten für Fliegen. Und auch mit Nagerplagen wurde es leichter.

Gülle ist das wichtigste auf unserem Betrieb. Die konsequente Aufbereitung ist entscheidend. Denn alles, was man mit der Gülle rausfährt, fährt man mit dem Futter wieder heim.

Helmut Gröbner, Bio-Landwirt

2006 hat Helmut 20 ha Acker eingesät und mit dem Dauergrünland den Ackerstatus aufgegeben. Auf dem Grünland wird ca. 10m3 Gülle je ha und Schnitt ausgebracht. Das wirkt einem Kaliüberschuss im Grundfutter entgegen und führt zu einem ausgeglichenen Mineralhaushalt bei den Kühen. Außerdem muss er gut mit seiner Gülle haushalten, dass für den Acker auch noch was übrig bleibt.

Bio-Weide ohne Ampferplage

Die Grasnarbe ist dicht, auch auf der Weide, der Kleebestand is auch ok. Ampferprobleme hat er keine. Der Tiefwurzler Ampfer löst Verdichtungen und wächst auf Nährstoffdepots in tieferen Schichten. Wenn ich moderate Güllemengen ausbringe bei schönem Wetter, bleiben die Nährstoffe oben beim Gras und werden nicht in tiefere Schichten ausgebracht.

Stabiles Silo auch bei geringem Vorschub

Ihre Fahrsilos sind 9m breit und 2m hoch. Im Sommer ist der Vorschub bei 55 Kühen unter einem Meter und trotzdem bleibt die Silage stabil dank CFKE.

Fütterungsumstellung

Sie füttern kein Eiweiß-Kraftfutter. Der Harnstoff ist im Sommer recht hoch, im Winter bekommt der Stoffwechsel der Kühe eine Pause und der Harnstoff fällt auf unter 20 mg . Seither haben sie keine Schwergeburten mehr. 80% der Kühe gebären alleine, bei den anderen ist es meistens eher Zufall, wenn man dabei ist. Die Kälber sind fit und haben kein Trauma von der Geburt. Im Milchtaxi bekommen sie dann angesäuerte Milch mit effektiven Mikroorganismen drin. Kälberkrankheiten treten zwar auch manchmal auf, aber das bekommen sie selber mit Homöopathie wieder in den Griff.

Den eigenen Weg finden

Helmut hat mehrmals betont, dass er niemanden bekehren möchte. Jeder muss seinen eigenen Weg finden. Bei ihm hat das wohl 10 Jahre gedauert. Gerlinde betonte auch, dass es ihnen geholfen hat, dass sie zu zweit diesen Weg gegangen sind. Sie haben sich beide immer wieder fortgebildet und konnten sich austauschen. Das bestärkt ungemein, und anders hätten sie die anfängliche manchmal holprige Zeit nicht so gut überstanden.

Urlaub auf dem Bauernhof mit EM

Auf den Emplhof kommen Kindergruppen, vorwiegend aus München. Kindergärten, Schulklassen ... verbringen eine Woche oder 3 Tage auf dem Hof, um einmal einen Einblick in die Landwirtschaft zu bekommen. Die gesamte Reinigung im Übernachtungsbereich wird mit EM gemacht. Es ist nicht giftig, schützt die Obeflächen und geht zack zack. Sogar Sonnencreme von den Fensterscheiben geht leicht ab. Mittwochs, wenn 30 Kinder abreisen und 30 Kinder ankommen, geht es auf dem Emplhof hoch her. 60 Kinder mit Betreuer essen zusammen und zwischenzeitlich werden die Zimmer geputzt und für die neuen Gäste hergerichtet.

Mit dem Putzwasser werden dann die Geranien am Balkon gegossen und die Rosen gepflegt, die es mit starker Blühfreude danken.

Seit sie alles mit EM Putzen funktioniert die Pflanzenkläranlage auch einwandfrei.

Markus Haunolder, St. Wolfgang Lkr. Erding, Bio-Landwirt,
Milchvieh, Grünland und Acker

Angefangen hat Markus, nach einem Vortrag von Georg Abermann mit Gesteinsmehl einstreuen auf die Liegeboxen und die Laufgänge. Er hat keine Spalten sondern alles mit Schiebern, die die Gülle in eine Vorgrube schieben. Der Effekt war recht schnell erkennbar. Es gab kaum noch Schwimmschichten und das Aufrühren braucht bei weitem nicht mehr so viel Energie.

Er hat sich mittlerweile eine separate Güllegrube gebaut ohne Zulauf, wo die Gülle Zeit hat zum Reifen. Das würde er jedem empfehlen der über bauliche Maßnahmen nachdenkt.

Als nächstes hat er CFKE mit in der Silage eingesetzt. CFKE holt er fertig in Högering. Da hat er immer frische einwandfreie Ware. Die Silage ist durch das CFKE schon sehr gut geworden, aber seit er die Gülle aufbereitet, mittlerweile auch mit Pflanzenkohle merkt er auch, dass die Futterqualität sich immer weiter verbessert hat. Dann noch die Silierung mit CFKE und jetzt ist die Silage so stabil, die wird nicht mehr warm oder grau. Da fehlt sich nix mehr.

Oberstes Ziel ist die Langlebigkeit der Kühe. Letztes Jahr hatten sie ihre erste 100.000 Liter Kuh mit 14 Kälbern. Wir haben 60 Kühe im Stall. 25 davon haben mehr als 5 Kälber. Das ist mehr wert wie die Höchstleistung.

Markus Haunolder, Bio-Landwirt

Proteinreduzierte Fütterung für niedrige Harnstoffwerte

Das Seminar mit Dr. Schmack in der Chiemgau Akademie hat Eindruck bei Markus hinterlassen. Einige Wochen später hat er Dr. Schmack auch zu sich auf den Hof eingeladen. Das war sehr lehrreich und das kann er jedem Milchviehhalter nur ans Herz legen. Man lernt dadurch sehr viel über seine Tiere.

Der Eiweißgehalt in der Futterration wurde seither drastisch gesenkt und die Verdauung mit Naturavit Lebendhefe unterstützt. Die Tiergesundheit, Klauengesundheit, das Abkalbeverhalten und die Aufnahme sind seither gut.

Die Sache mit dem Harnstoff ist gut nachvollziehbar, wenn man es mit dem richtigen Blick beobachtet. Geht der Harnstoffwert hoch, gehen 4 Wochen später auch die Zellzahlen hoch.

Mein Mist ist eine Düngegranate

Tiergesundheit-Vortrag-Einstreu-Kompost-EM-Chiemgau

Der Mist wird im Stall schon mit EM, Pflanzenkohle und RoPro-Lit versetzt und wird nach dem Ausmisten auf einer Miete abgelegt und verdichtet, wo er weiter fermentiert.

Abschluss-Runde

Die Referenten wurden zum Schluss noch zu praktischen Lösungen befragt und sie gaben mit einer erfrischenden Offenheit Auskunft zu allen Themen. Auch klassische EM-Anwendungsfrage wie "Wie viel kommt jetzt in die Kälbertränke" wurden in der Runde beantwortet.

Der Ausklang dauerte auch diesmal bis weit nach Mitternacht. Es gibt einfach viel zu besprechen, wenn Gleichgesinnte zusammenkommen.

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