Die Tiefenlockerung ermöglicht die Erschließung des Unterbodens für die Pflanze. Bodenverdichtungen werden aufgebrochen und Nährstoffdepots erschlossen. Bodenrisse bieten Platz für ein großes Wurzelvolumen und der Boden wird belüftet.
Gelockert wird im wachsenden Bestand (Zwischenfrucht oder Grünland), so dass neu entstandene Risse schnell mit Wurzeln stabilisiert werden können. Vor der Tiefenlockerung ist eine Ist-Bestandsanalyse mit Spaten und Sonde maßgeblich für die Einstellung der Arbeitstiefe. Es sollte nur so tief gelockert werden wie nötig- nicht tiefer.
Der Boden sollte bei dieser Maßnahme weder nass (Schmierschichten) noch ausgetrocknet und hart sein.
Während der Tiefenlockerung wird direkt am Zinken das Bodenferment Bodenverjünger eingesprüht. Der Arbeitsvorgang hebt den Bodenleicht an und kreiert ein kurzzeitiges Vakuum, das den Bodenverjünger mit in die feinsten Risse zieht. (Der Boden atmet tief ein).
Der Bodenverjünger bringt eine Vielfalt an nativen Bakterienstämmen in den Boden. Diese werden sofort aktiv und regen somit die Pflanzenwurzeln zum Wachstum an.
Vorteile Bodenverjünger bei der Tiefenlockerung
- Der neu erschlossene Boden in der Tiefe wird mikrobiell aktiviert
- Vorhandene Nährstoffe werden schneller Pflanzenverfügbar
- Feinwurzeln profitieren von einer höheren biologischen Aktivität. Sie entwickeln sich rascher
- Fördert die Bildung von stabilen runden Krümeln. Diese wiederum erhalten die Porenstruktur auch bei widrigen Umständen (z.B. Starkregen)
- Vermindert Staunässe
- Vermindert Unkrautbesatz (auch im Grünland)
- Ermöglicht nachhaltig den Gasaustausch im Boden
Aufwandmenge Bodenverjünger bei der Tiefenlockerung
150 L/ ha | Bodenverjünger |
Die Tiefenlockerung im Detail
„Als wir beim Tiefenlockern das erste Mal Bodenverjünger eingesetzt haben, war das schon etwas frustrierend. Das Ergebnis, was ich vorher in vier Jahren ohne Bodenverjünger erreicht habe, da haben wir mit Bodenverjünger in 4 Wochen denselben Effekt gesehen“
Gerhard Weißhäupl
Tiefenlockerung im Grünland
Hoher Besatz mit Gemeiner Rispe ist ein guter Indikator für verschlämmte Böden. Hier ist kein Gasaustausch mehr möglich. Durch die Tiefenlockerung vergeht die Rispe von alleine.
Auch bei Staunässe ist diese Maßnahme sehr effektiv.
Ampfer und Löwenzahn sind Anzeiger für Bodenverdichtungen. Wird die Bodenverdichtung aufgelöst und weiterhin mit 10m³ aufbereiteter Gülle ja ha und Schnitt gegüllt, vergehen auch diese hartnäckigen Beikräuter von alleine.
Der Grasnarbenbelüfter schneidet die Grasnarbe vor dem Zinken auf und klappt sie nach der Lockerung wieder zurück. So entsteht kein Schaden.
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