EM und Humusaufbau im Kartoffelanbau
Die praktischen und natürlichen Methoden aus der regenerativen Landwirtschaft sorgen für kräftige, widerstandsfähige Pflanzen mit guten Erträgen- auch im Kartoffelanbau. Sie helfen das Risiko von Krankheiten wie z.B. Kraut- und Knollenfäule (Phytophtora infestans), Dürrfleckenkrankheit (Alternaria solani), Schwarzbeinigkeit, Rhizoctonia solani, Kartoffelschorf, Sclerotinia (Stängelfäule), Blattflecken und Kartoffelkrebs vorbeugend deutlich zu reduzieren. Die Pflanzen wachsen gestärkt und zeigen eine starke Immunabwehr gegenüber Schädlingen. So lässt sich sogar der Kartoffelkäfer und seine Larven durch biologische Methoden abschrecken.
Inhalt
- Saatvorbereitung: Bodenbearbeitung mit Bodenverjünger
- EM-Beizung der Saatkartoffeln
- Legeschlitzbehandlung mit Bodenverjünger
- Mulchen als Kartoffelkäferprävention
- EM-Blattspritzungen
Saatvorbereitung: Bodenbearbeitung mit Bodenverjünger
Pathogene Keime, wie Phytophtera Infestans, fühlen sich wohl im Boden, solange dort vorwiegend oxidative Fäulnisprozesse vorherrschen. Diese sind bestimmt durch das Mikrobenmilieu im Boden. Mit Bodenverjünger wird das vorhandene Milieu gestärkt, weg geführt von der Fäulnis hin zu regenerativen Prozessen. So hat man die ideale Vorbereitung, als Ergänzung zu einer weiten Fruchtfolge, um den Krankheitsdruck einzudämmen.
Aufwandmenge Bodenverjünger zur Bodenbearbeitung bzw. Einarbeiten von Grünmasse
100 - 150 L/ ha | Bodenverjünger |
Idealerweise kommen Kartoffeln nach Wintergrüner Zwischenfrucht oder Kleegras. Umgebrochen wird mit der Fräse, bei gleichzeitigem Einsprühen von Bodenverjünger. Dadurch werden Verluste minimiert und die Rotte im Boden gefördert. Nach mind. 10 Tagen erfolgt erneut eine Bodenbearbeitung oder die Saat, je nach Technik.
EM-Beizung Saatkartoffeln
Die Beizung erhöht die Keimfähigkeit, verkürzt die Keimdauer und schafft ein positives Mikroben-Milieu. Dies bewirkt einen gleichmäßigeren Feldaufgang.
Anwendungsempfehlung zur EM-Beizung je dt Saatkartoffeln
2 kg | RoPro 13/20 |
zum Benetzen | Wasser:EM-aktiv Lösung (1:1) |
Die Saatkartoffeln mit der technisch notwendigen Menge Wasser-EM-Lösung anfeuchten und mit RoPro 13/20 „einpudern“ anschließend gut trocknen lassen. Die Saat empfehlen wir mit ortüblicher Saatgutmenge und regional passenden Saatzeitpunkt.
Legeschlitzbehandlung mit Bodenverjünger
Beim Legen der Saatkartoffeln wird in den Legeschlitz der Bodenverjünger eingespritzt. Das Wurzelwachstum wird gefördert, was gerade in trockenen Witterungsphasen das Pflanzenwachstum positiv beeinflusst, da mehr Wurzelmasse mehr Wasser aufnehmen kann. Das gesamte mikrobielle Umfeld der Kartoffel wird gestärkt und kann so der übermäßigen Entwicklung von Phytophtera Erregern entgegen wirken.
Aufwandmenge Bodenverjünger zur Legeschlitzbehandlung
50 L/ ha | Bodenverjünger |
Kartoffelkäfer vorbeugen - Mulchen nach dem Anhäufeln
In vielen Praxisversuchen hat sich gezeigt, dass Kartoffelkäfer Pflanzen die in einer gemulchten Fläche wachsen nicht so gerne befallen. Als Mulch eignet sich gutes Heu, EM-Silage oder frischer Grasschnitt. Idealerweise wird die Mulchauflage (vor allem frischer Grasschnitt) mit Bodenverjünger behandelt, um Fäulnisschichten zu vermeiden.
Aufwandmenge Bodenverjünger beim Mulchen von Kartoffeln
50 L/ ha | Bodenverjünger |
Tipp aus der Praxis: Kartoffelkäferlarven biologisch stoppen
Zeigt sich der Befall mit Kartoffelkäfer Larven, stoppt RoPro-Lit Urgesteinsmehl ihren Appetit. Das Mehl wird über die Pflanzen großzügig gestäubt. Es entzieht den Larven die Feuchtigkeit und lässt sie austrocknen.
EM-Blattspritzung bei Kartoffeln
Die Vitalisierungspritzungen bei Kartoffeln helfen das Blattgrün länger zu erhalten. Sie stärken die Pflanze und machen sie widerstandsfähiger gegenüber Pilzkrankheiten, wie Phytophtera, oder Schädlingen wie dem Kartoffelkäfer.
EM-Spritzzeitpunkte bei Kartoffeln:
Anwendungsempfehlung EM-Spritzung im Kartoffelanbau
- Spritzung nach vollständigem Auflaufen (ca. 15 cm hoch)
3 L | Blattimpuls |
3 kg | RoPro-Startfit |
3 kg | RoPro 13/20 |
1 L | Biplantol Agrar (optional) |
2. Spritzung vor der Blüte (ca. Mitte Juni ab 25 Grad C Außentemperatur)
3 L | Blattimpuls |
8 kg | Kristallkalk |
3 kg | RoPro 13/20 |
1 L | Biplantol Agrar (optional) |
3. Spritzung nach der Blüte
3 L | Blattimpuls |
8 kg | Kristallkalk |
3 kg | RoPro 13/20 |
1 L | Huminstoffe |
1 L | Biplantol Agrar (optional) |
Zeitpunkte für weitere Spritzungen sollten der Prognose des Phytophtera Vorhersage Programms entnommen werden.
Infos zur Spritz-Technik
Die Spritzung in den grünen Pflanzenbestand kann mit handelsüblichen Feldspritzen durchgeführt werden. Zur Anwendung kommen herkömmliche Düsen mit mittlerer Größe und einem Spritzdruck von ca. 2-4 bar. Die notwendige Wassermenge je ha richtet sich nach der technisch einstellbaren Ausbringmenge. In der Praxis sind dies meist ca. 200 – 300 l je ha.
Die EM-Produkte können direkt in den Spritztank bzw. über die Einspülschleuse eingebracht werden. Wichtig: Das Rührwerk ausreichend lange laufen lassen, um die pulverförmigen Produkte homogen zu vermischen.