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„Wir Bauern nehmen unsere Zukunft selbst in die Hand“ – Artenvielfalt

Auftaktveranstaltung der landwirtschaftliche Vortragsreihe

"Artenschutz in Bauernhand" mit Prof. Dr. Konrad Steiner

Prof. Dr. Konrad Steiner ist Landwirt, Verbraucher, Lehrer an der HLFA Ursprung bei Salzburg und betreibt ein Ingenieurbüro. In der Auftaktveranstaltung zur landwirtschaftlichen Vortragsreihe hat er sehr anschaulich von seinen Projekten zum Artenschutz in Österreich erzählt. Steiner sieht sich als Mittler zwischen Landwirten und Verbraucher, denn "wir brauchen keine Schuldigen, sondern Lösungen".

Das Prinzip von Wachsen-oder-Weichen, das in den letzten 50 Jahren in der Landwirtschaft betrieben wurde, kommt zum Ende. In der freien Wirtschaft zeigt es sich immer mehr, in der Landwirtschaft ist es ein offensichtlicher Fakt: Ewiges Wachstum gibt es nicht.

Als studierter Agrarbiologe ist für ihn die natürliche Vielfalt von Insekten und Pflanzen und ihre Erhaltung schon lange ein Thema. Auch in unserer bayrischen Verfassung ist der Artenschutz in Art. 141 festgehalten: (1) 1Der Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen ist, auch eingedenk der Verantwortung für die kommenden Generationen, der besonderen Fürsorge jedes Einzelnen und der staatlichen Gemeinschaft anvertraut.

Gärtner und Landwirte profitieren von einer hohen Biodiversität auf und um die Flächen

Nützlinge halten Schädlinge wie Nacktschnecken oder Engerlinge in Schach. Die meisten denken da eher an "größere Tiere" wie Igel, aber auch kleine Laufkäfer sind erfolgreiche Räuber, wie das Video rechts zeigt: (Achtung nichts für zarte Gemüter).

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Quelle: Youtube

Jeder kann mit einfachen Mitteln der Biodiversität helfen. Hier ein paar Tipps:

Totholzhaufen können bei Schnecken und Engerlingplagen helfen

Um Räuber, wie Laufkäfer oder Moderkäfer im Garten oder am Feldrand anzusiedeln, reicht ein Totholzhaufen, der ihnen als Lebensraum dient. Ideal eignet sich eine schattige nasse Stelle, evtl. am Waldrand, an der man Altholz, kleine Äste und Steine aufhäuft. Eine natürlicher kostenloser Ansatz, um die vorherrschende Engerling Plage im Grünland einzudämmen.

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Bei den EM-Tagen 2019 baute die APS Projekt-Schule zusammen mit Kindern ein Zuhause für Zauneidechsen. Der Kurzfilm links gibt einen kleinen Einblick über die Bauphase.


Blühstreifen erfreuen das Auge mm Frühjahr und im Sommer. Außerdem sind sie ökologisch wertvoll: Sie ziehen Insekten und Nützlinge an, bieten Lebensraum und Nahrungsangebot. Im Herbst und Winter allerdings, ist die ästhetische Wirkung dahin.

Fleißige Bauern und Gärtner mähen oder mulchen die "braunen Stangerl", dass es wieder sauber ausschaut. Was viele nicht wissen.

Diese Stangerl sind das Überwinterungslager für viele Wildbienen, Hummeln, und anderen nützliche Insekten. Räumt man im Herbst die Flächen ab, beraubt man sich der Nützlinge für das Folgejahr. Im Fachjargon spricht man von "Attract and Kill"

Blühstreifen auch im Winter stehen lassen. So können Insekten überwintern

In diesem Vortrag hat Prof. Steiner drei effektive und einfache Aktionen vorgestellt, die Landwirte z.T. in Zusammenarbeit mit ihren Abnehmern ins Leben gerufen haben. Sehr zur Nachahmung empfohlen:

Von Bauer zu Bauer - Reden wir über die Vielfalt auf meinem Betrieb

Landwirte veröffentlichen auf Feldtafeln und im Internet, was sie bereits für eine artenreiche Vielfalt in der Natur tun. Vor allem die Feldtafeln informieren Spaziergänger und bringen Verbraucher und Landwirte wieder ins Gespräch und hinterlassen einen positiven Eindruck. Auch auf der Homepage sind die zahlreichen Ideen und Umsetzungen veröffentlicht. Zudem schulen sie sich gegenseitig, um der Biodiversität immer weiter auf die Sprünge zu helfen. Hier ist der Link zur Homepage https://www.vielfalt-am-betrieb.at/.


Ackerwildkrautflora fördern - Ein Projekt der Stieglbräu in Salzburg

Schmetterlinge und auch andere fliegende Insekten können "nur" einige 100m in einem Flug überwinden. Sie brauchen Möglichkeiten zur Rast und ein Futterangebot. Gerade in der Monokultur der großteiligen Landwirtschaft, ist es Schmetterlingen nicht mehr möglich zu wandern.

Die Braugersteproduzenten lassen in der Kultur 10 cm breite Streifen unbearbeitet. Die Streifen sind vereinbar mit den Arbeitsbreiten der Geräte und stehen jedes Jahr an der selben Stelle. Die Blühstreifen können angesät werden oder werden einfach unbearbeitet gelassen, so dass sich autochtone Arten aus dem Samenpotential des Bodens ansiedeln.

Manche Schläge sind vielleicht auch nicht rechteckig, sondern haben einen leichten Spitz. Diesen Spitz könnte man über die Blühstreifen ausgleichen und damit die Bearbeitung des Schlags sogar erleichtern. Durch diese Maßnahme kann sich die Insektenvielfalt wieder erhöhen.

Lebensraumvernetzung - Käserei unterstützt seine Lieferanten bei der Umsetzung

Viele Flächen werden mitgemäht, obwohl das Mahdgut nicht oder nur schlecht geeignet ist zur Fütterung. Die Idee für dieses Projekt lag darin, dass kleine Flecken nur noch einmal im Jahr gemäht werden.

Zum Beispiel ein Waldrand, der eh immer im Schatten liegt und gern nass bleibt. Unter Strommasten, wo man nur schwer hinkommt.

Randstreifen an Fußgängerwegen die ständig als Hundetoilette genutzt werden und und und. Wird die Fläche nur noch einmal gemäht, verwaldet sie nicht, doch Insekten können diese Flecken als Habitat nutzen und sich wieder vermehren.

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