Obsalim-Seminar: Theorie und Praxis der Tierbeobachtung

Beim Tagesseminar zur Obsalim-Methode mit Mechthild Knösel kamen 20 Rinderhalter zusammen, um ein tieferes Verständnis für ihre Herden zu entwickeln und Stoffwechselprobleme frühzeitig zu erkennen. Christoph Fischer eröffnete die Veranstaltung mit inspirierenden Worten, die die Bedeutung eigenverantwortlichen Handelns und einer nachhaltigen Betriebsführung betonten – Fähigkeiten, die gerade in herausfordernden Zeiten unverzichtbar sind.

Wer ist Mechthild Knösel?

Mechthild Knösel

Mechthild Knösel ist Landwirtschaftsmeisterin und eine erfahrene Referentin, die sich auf die Vermittlung der Obsalim-Methode spezialisiert hat. Mit ihrer langjährigen Praxiserfahrung unterstützt sie Betriebe dabei, ihre Fütterung zu optimieren und gesundheitliche Probleme in der Herde frühzeitig zu erkennen.

Obsalim – die Sprache der Tiere verstehen


Mechthild Knösel führte die Teilnehmer in die Theorie der Obsalim-Methode ein. Entwickelt vom französischen Tierarzt Bruno Giboudeau, ermöglicht diese innovative Methode, die aktuelle Fütterungssituation direkt über die Tiere zu beurteilen. Die Methode basiert auf der Beobachtung äußerer Symptome und spezifischer Verhaltensweisen der Tiere, die Rückschlüsse auf den Stoffwechsel und die Qualität der Fütterung zulassen.

„Während Milchleistungsprüfungen und Rationsberechnungen die Vergangenheit und Zukunft abbilden, zeigt Obsalim, was jetzt im Stoffwechsel passiert,“ erklärte Knösel. Besonders hilfreich ist das Kartenset mit 60 definierten Symptomen, das eine schnelle Diagnose erlaubt. Diese Symptome reichen von Fellveränderungen über Pansenfüllung bis hin zu Veränderungen von Kot oder Atem.

Obsalim zeigt uns, wie die tatsächlich verdaute Ration auf das Tier wirkt. Denn die berechnete Ration ist nicht die gefressene Ration und die gefressene Ration ist nicht die verdaute Ration, da gibt es unter Umständen große Differenzen.

Die Methode gibt Aufschluss über zentrale Aspekte wie Energieversorgung, Eiweißbalance, die Struktur der Futterration und die Stabilität des Pansens

Grünland regenerativ bewirtschaften: Gesundes Grünland für Gesunde Wiederkäuer

Nach der Mittagspause besuchten wir ein Grünland im Wasserschutzgebiet, das eindrucksvoll zeigte, wie effektiv regenerative Maßnahmen die Bodengesundheit verbessern können. Vor der Behandlung war der Zustand der Fläche kritisch: Die Grasnarbe war verfilzt, mit Moos durchsetzt und wies große lückige Stellen sowie braune Flecken auf – teilweise mehrere Quadratmeter groß. Klee war so gut wie nicht vorhanden.

Vorher / Nachher Bilder von der Fläche findest du hier im Blog-Beitrag

Durch die Anwendung von Diabosa Plus und dem mikrobiellen Bodenhilfsstoff Bodenverjünger verbesserte sich der Zustand der Fläche deutlich. Nach kurzer Zeit zeigten sich erste Erfolge: Die braunen Flecken verschwanden vollständig, die Grasnarbe schloss sich wieder, und vereinzelt kehrte der Klee zurück. Der Filz nahm spürbar ab, was die Belüftung des Bodens und die Wasseraufnahmefähigkeit verbesserte. Auch mit dem Ertrag war die Landwirtschaftsfamilie zufrieden, trotz halbierter Düngemenge.

Obsalim in der Praxis: Von der Herdenanalyse bis zum Kotpresskuchen

Nach der Theorie folgte die Praxis: Zunächst wurde die Milchviehherde als Ganzes betrachtet, wobei Verhalten, Vitalität, Homogenität und Ernährungsstatus beurteilt wurden.

Im nächsten Schritt erfolgte die detaillierte Analyse der Tieroberfläche. Anhand des Kniekreuzes und des Verschmutzungsgrades verschiedener Körperbereiche konnten Rückschlüsse auf Haltung und Stoffwechsel gezogen werden.

Daraufhin wurden die Tiere gezielt auf einzelne Obsalim-Symptome hin untersucht. Auch der Kotpresskuchen kam als diagnostisches Werkzeug zum Einsatz: Proben aus verschiedenen Haufen wurden gepresst und ausgewertet. Die Höhe und Konsistenz lieferten wertvolle Informationen über die Verdauung der Tiere.

Besonders wichtig war es, mindestens drei Symptome in Kombination zu betrachten, da einzelne Symptome keine vollständige Diagnose ermöglichen. Die Tiere „erzählen“ durch ihre Erscheinung, was sie benötigen, um gesund zu bleiben.

Der Diagnose-Bogen, wo alle Einzelheiten ein Gesamtbild ergeben


Neben den Symptomen und den Eindrücken aus der Herdenbeobachtung wird im Diagnosebogen auch der Fütterungsrhythmus festgehalten. Denn nicht nur die Zusammensetzung der Ration ist entscheidend für das Wohlbefinden der Tiere, sondern auch die Zeitspannen, die für die Futteraufnahme und das Wiederkäuen eingehalten werden.

Ein anschauliches Bild von Mechthild Knösel blieb dabei besonders in Erinnerung: „Die Futteraufnahme ist wie bei uns Menschen das Einkaufen, das Wiederkäuen wie Kochen und Essen.“ Zeitspannen von etwa 10–12 Stunden für das Wiederkäuen ohne frische Futtervorlage sind essenziell, um die Futterausnutzung zu optimieren.

Einfache Maßnahmen mit direkter Wirkung

Der Diagnosebogen auf dem Praxisbetrieb zeigte, dass der Pansen der Herde instabil war, obwohl die Struktur im Futter insgesamt ausreichend war. Gemeinsam wurden Anpassungen in der Futtervorlage besprochen, die nun schrittweise umgesetzt werden.

Eine erste einfache Maßnahme bestand darin, die Fütterung von nachmittags auf einige Stunden vor die Mittagszeit vorzuverlegen. Dadurch haben die Tiere mehr Zeit zum Wiederkäuen, bevor das Hauptfutter am Abend gereicht wird. Bereits nach drei Tagen zeigten sich erste Verbesserungen: Ein auf den Diagnosekarten vermerktes Symptom, die Schleckstelle hinter der Schulter (Diagnosekarte 1), besserte sich deutlich. Bei vielen Tieren ist diese Schleckstelle nun nicht mehr so deutlich sichtbar.

Das Seminar verdeutlichte eindrucksvoll, wie Obsalim nicht nur die Tiergesundheit stärkt, sondern auch Rinderhalter in ihrer selbstbestimmten Arbeit unterstützt. Es ist ein wertvolles Feedback-System für eine Landwirtschaft, die sich am Wohl der Tiere orientiert – unabhängig davon, ob es sich um Rinder, Schafe oder Ziegen handelt, und egal, ob in der Milch- oder Fleischproduktion.

Unser Beitrag zur Tiergesundheit:

CFKE Kräuterextrakt ist das Allroundtalent im Stall:

Unterstützung der Pansenflora: Das Ergänzungsfuttermittel trägt zur Förderung der Pansenflora bei, was zu einer verbesserten Nutzung des Futters und einer ausgewogeneren Verdauung beitragen kann.

Optimierung der Silagequalität: CFKE erhöht die aerobe Stabilität der Silage bei. So bleibt die Silage auch bei geringem Vorschub und auf dem Futtertisch schmackhaft und qualitativ hochwertig.

Vernebelung im Stall: Der Einsatz von CFKE im Stall reduziert die Ammoniakbelastung in der Luft. Zudem kann die Anwendung helfen, die Fliegenpopulation zu verringern und so das Stallumfeld zu beeinflussen.

Karbofit Futterkohle bietet verschiedene Vorteile für die Tierfütterung:

Toxinbindung: Karbofit Futterkohle kann dazu beitragen, schädliche Substanzen wie Toxine und Mykotoxine im Verdauungstrakt zu binden und deren Aufnahme zu reduzieren. Dies kann dabei helfen, die Auswirkungen von belastenden Stoffen im Futter zu minimieren.

Puffert Harnstoffschwankungen bei Futterwechsel oder Frischgrasfütterung: Bei einem Wechsel des Futters oder der Fütterung von Frischgras können Schwankungen im Harnstoffstoffwechsel auftreten. Karbofit kann diese Schwankungen abfangen und zur Stabilität des Pansenmilieus beitragen.

Unterstützung des Verdauungssystems: Karbofit kann eine Rolle bei der Stabilisierung des Magen-Darm-Trakts spielen, indem es zur Pufferung von Säuren und der Aufrechterhaltung einer ausgewogenen Verdauungsumgebung beiträgt.

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