Weltbodentag 2022

Regenwurm Nahaufnahme

Am 5.12 ist Weltbodentag! Im Jahr 2002 wurde auf dem Weltkrongress der internationalen Bodenkundlichen Union (IUSS) der Weltbodentag ins Leben gerufen. Dieser Tag soll die Bedeutung der Böden weltweit hervorheben und einen aktiven Bodenschutz in den Fokus der Aufmerksamkeit rücken.

Warum ist ein Weltbodentag wichtig?

In der Landwirtschaft wissen und beschäftigen wir uns von Berufs wegen viel mit den Böden, die wir bewirtschaften. Und das aus gutem Grunde! Fruchtbare Böden sind die Grundlage für einen gesunden landwirtschaftlichen Betrieb und für gesunde Lebensmittel. Sie sind im wahrsten Sinne des Wortes, die Grundlage von allem Leben und Existieren.

Böden sind über Jahrmillionen gewachsene Strukturen. Sie haben ein Eigenleben, einen Stoffwechsel und sind Habitat von Abermillionen von Kleinstlebewesen und Bakterien, ohne die auch wir Menschen nicht existieren könnten.

Böden sind Zeitzeugen der Erdgeschichte. Und mittlerweile auch der Menschheitsgeschichte. Unser Tun und Wirken kann in den Böden abgelesen werden. Es ist hin und wieder wichtig, dankbar und aufmerksam für das Selbstverständliche zu sein. So eben auch für den Boden auf dem wir stehen und gehen, aus dem wir Lebensmittel erzeugen und auf dem wir unsere Häuser bauen.

Der Boden des Jahres 2022- Pelosol

Der Boden des Jahres 2022 ist der Pelosol. Ein Pelosol ist ein sehr tonhaltiger Boden. Die hohen Tongehalte von über 45% prägen auch seine Eigenschaften. Pelosole sind mitunter recht „schwierige“ Böden, denn sie brauchen nahezu perfekte Bedingungen, damit man sie optimal nutzen und bewirtschaften kann. Daher kommt auch sein Spitzname aus der Praxis: ein Pelosol wird häufig auch „Minutenboden“ genannt. Ist er zu nass, kann man ihn schwer bearbeiten, ist er zu trocken, wird er steinhart, zieht er sich zusammen und zeigt häufig Risse.

Durch die Struktur der Tonminerale kann er aber Nährstoffe und auch Schadstoffe sehr gut halten. Daher hat er eine hohe Funktion für den Grundwasserschutz. Als Ackerboden eignet er sich eher weniger. Als Grünland und Streuobststandort kann er dagegen gut genutzt werden.

Tragfähige Böden für die Zukunft

Wir müssen uns hin und wieder daran erinnern, dass der Boden kein Gefäß ist, in das man beliebig etwas hineingeben und herausnehmen kann. Böden wachsen, Böden entwickeln sich, Böden nutzen sich ab. Dies alles passiert nicht von heute auf morgen, sondern über sehr lange Zeiträume.

Die Folgen der vergangenen Bodenbewirtschaftung beginnen sich erst Jahre und Jahrzehnte später zu zeigen. Das heißt im Umkehrschluss aber auch, dass wir jetzt reagieren müssen, um dem Boden wieder etwas zurück zu geben und ihn für zukünftige Generationen tragfähig und fruchtbar zu erhalten! Die Zeit dafür ist JETZT!

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