12 Vorteile von Untersaaten

Klee in der Untersaat

Erfahre mehr über die Vorteile von Untersaaten. Unter der Deckfrucht (Hauptkultur) wird eine zweite Zwischenfrucht/ Untersaatmischung etabliert. Durch die frühere Aussaat beim Untersaatanbau hat man einen Wachstumsvorsprung gegenüber dem Zwischenfruchtanabau.

Untersaaten - die grüne Brücke für das Bodenleben

Grundsätzlich kann man sagen, dass eine eher langsam wachsende Hauptfrucht auch schwächere Untersaaten-Partner oder eine frühere Einsaat benötigt. Umgekehrt sind schnelle Gräser- und Untersaatenmischungen gute Partner für starke Hauptkulturen und verzeihen auch spätere Saatzeitpunkte.

Es tut dem Boden gut, längere Ruhephasen zu haben. Dies macht sich in einer besseren Bodenfruchtbarkeit und dem Humusaufbau bemerkbar.

12 Vorteile von Untersaaten

  • Ertragssteigerung
  • Bodenfruchtbarkeit steigern, da man den Boden länger „in Ruhe“ lässt
  • Vielfältige Wurzelexsudate (Wurzelausscheidungen)
  • Unterschiedliche Durchwurzelungstiefen und insgesamt mehr Wurzelmasse und Biomasse/ ha
  • Untersaat kann als Futter oder organisches Material für die Biogasanalage oder für einen Dünger Bokashi genutzt werden
  • Mit der Untersaat kann man eine Zwischenfrucht für den Sommer (geringere Anfälligkeit für Trockenstress) besser etablieren
  • Nährstoffe werden effizienter genutzt
  • Leguminosen binden Luftstickstoff im Boden
  • Verbesserung der Bodenstruktur
  • Unkrautdruck wird vermindert
  • Bessere Befahrbarkeit
  • Man spart einen Arbeitsgang im Vergleich zur Zwischenfrucht (Kosten reduzieren)

Untersaatanbau- die vergessene Technik

Der Hauptvorteil ist, daß nach ernte der Acker bewachsen bleibt. Es gibt für die Bodenmikroben an den Wurzeln keine Hungerpause. Das hält den Boden in Gare. Die Humusbildung aus Sonnenlicht und CO2 wird fortgesetzt, schiere Stoppeln oder ein Acker in Stoppelsturz können das nicht – weil sie keine Blätter haben. Man merkt das am zurückgehenden Unkraut. Auch Wurzelunkräuter: Ackerwinde, Distel, Quecke nehmen mit dem Untersaatanbau ab.
Sollte der Untersaat eine Zwischenfrucht folgen, vielleicht eine wintergrüne Zwischenfrucht, für die erst Anfang September der Acker vorbereitet werden muss, kann man auf der bewachsenen Fläche besser fahren – kalken oder organische Dünger ausbringen (wo es noch geht). Selbst Raps und Getreide stehen besser, und es steht weniger Ausfallgetreide drin.
Die anderen angeführten Vorteile hat man selbstverständlich auch!
Warum sind Untersaaten so erklärungsbedürftig? Weil sie mit dem Aufkommen der Herbizide und Mähdrescher Anfang der 60er „vergessen“ wurden. Darum muss man es heute wieder lernen, damit umzugehen. Aber es lohnt sich!

Bodenexperte Dietmar Näser- Grüne Brücke

Risiken beim Anbau von Untersaaten

  • Konkurrenzverhalten der Kulturen
  • Zu hoher Unkrautdruck (Wurzelunkräuter)--> Bodenbearbeitung notwendig

Die Risiken lassen sich jedoch durch ein wenig eingehender Beschäftigung mit dem Thema minimieren. Es gibt aktuell sehr viele Untersaaten/Zwischenfruchtmischungen für jeden Zweck und jeden Boden!

Aussaat mit Hauptkultur im Herbst

  • Spart Arbeit
  • Untersaat hat lange Vegetationszeit
  • Unterschiedliche Saatgutablagetiefenà besten Kompromiss finden
  • Wintergeste + langsam wachsende Gräser : Wiesenschwingel, Rotschwingel, Knaulgras (frostempfindlich)

Aussaat im Frühjahr

  • Schneller wachsende Mischungen
  • Landsberger Gemenge
  • Raygras
  • Welsches Weidelgras
  • Mit erster N Gabe (über Pneumatik Sämaschine)
  • Oder mit der Gülleausbringung
  • Oder beim 1. oder 2. Striegeln
Untersaat und Getreide in Keimung

die richtige Untersaat- was will ich erreichen?

Um die richtige Untersaat mit der richtigen Hauptfrucht auf dem richtigen Standort zu finden, sollte man sich vorher einige Fragen beantworten.

  • Was will ich mit Untersaat erreichen/ wie will ich sie nutzen?
  • Witterung und Technik? Welche Möglichkeiten habe ich (Sätechnik etc)?
  • Wann will ich die Untersaat etablieren?
  • Wir passt die Untersaat in Fruchtfolge?
  • Welche Pflanzenschutzmaßnahmen sind notwendig (gehen sie konform mit der Untersaat)?

Tipps zum Umgang mit Untersaaten

  • Saatgutstärke anpassen (meist bis zu 20% weniger als angegeben)
  • Schnecken- Mäusedruck sollte nicht zu hoch sein (--> Ursachen beheben, Fäulnis vermeiden)
  • Je besser der Standort, desto schwieriger eine Untersaat (Vorsprung Hauptkultur zu groß)
  • Drusch tief und gleichmäßig, dann schiebt Untersaat schnell nach

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*
*

Warenkorb0
Es sind keine Produkte in deinem Warenkorb!
Weiter einkaufen
0