Praxis Feldtag „Hauptkulturen“ bei Gerhard Weißhäupl, Dietmar Näser und Christoph Fischer

Gerhard Weißhäupl, Christoph Fischer, Dietmar Näser (v.l)

Was für ein ereignisreicher und interessanter Feldtag "Hauptkulturen" am 14.09.2022 in Haibach ob der Donau auf dem Betrieb von Gerhard Weißhäupl. Nach der Begrüßung am Morgen ging es gleich mit den ersten anschaulichen Vorträgen auf dem Acker los.

Feldtag Hauptkulturen: Regenerative Landwirtschaft in der Praxis

Am mannshohen Zwischenfruchtbestand klärten Gerhard Weißhäupl, Dietmar Näser und Christoph Fischer über die richtige Strategie bei der Zusammensetzung, dem richtigen Umgang mit Zwischenfrüchten und letztendlich dem Einarbeiten der organischen Masse auf.

Jeder der Referenten ist Experte auf seinem Gebiet. Diese geballte Zusammenkunft von Wissen und Erfahrung in der regenerativen Landwirtschaft ist selten zu bekommen und allein schon Grund genug an den Veranstaltungen teilzunehmen.

Es kommt beim Umgang mit Zwischenfrüchten nicht nur auf eine möglichst vielfältige Zusammensetzung an. Der Zwischenfrucht sollte beinahe genauso viel Aufmerksamkeit wie der Hauptkultur gewidmet werden. Regelmäßige Vitalisierungsspritzungen gehören unbedingt dazu. Denn nur eine vitale Zwischenfrucht speichert die meisten Nährstoffe für die folgende Hauptkultur und ernährt das Bodenleben optimal!

Feldtag Hauptkulturen: Alles Wichtige rund um die Flächenrotte

Thematisch ging es weiter mit der Flächenrotte. Im Detail wurden technische Einstellungen, der richtige Zeitpunkt und der Nutzen der Flächenrotte erläutert. Woran erkennt man, dass eine Flächenrotte gelungen ist? Um dies zu verdeutlichen, hatte Gerhard Weißhäupl zwei Wochen und einen Tag zuvor bereits eine Flächenrotte durchgeführt. Deutlich konnte man die unterschiedlichen Zersetzungsstadien der organischen Masse sehen, fühlen und riechen.

Die Diskussionen und Fragen rund um die Flächenrotte nahmen dann auch bis zur Mittagspause kein Ende. Aber genau dafür sind diese Feldtage so wichtig und richtig! Der Austausch, das von anderen lernen und sich Gedanken machen, was man selbst für den eigenen Betrieb mitnehmen und anwenden kann.

Eine kurze Demonstration von dem Einsatz von Spritzkalk mittels einer Drohne war zudem für viele interessant. Precision farming wird zukünftig eine immer größere Rolle spielen.

Teil II: Aussaat, Tiefenlockerung und Düngeraufbereitung

Nach einem zünftigen Mittagessen ging es weiter mit einer Demonstration von natürlicher Saatgutbeizung. Im Anschluss wurde die Aussaat mit Flächenrotte demonstriert und besprochen. Diese Technik ist für viele Landwirte noch neu. Sie erfordert auch ein gewisses Know-how. Deshalb ist sie nicht die erste Maßnahme bei der Umstellung auf die regenerative Landwirtschaft. Belebte Böden und ein gutes Verständnis über die Prozesse der Flächenrotte sind die Grundvoraussetzungen für das Zusammenlegen beider Arbeitsgänge. Ist dies vorhanden, kann man damit aber deutlich an Zeit und Überfahrten sparen. Das es wirklich funktioniert, sieht man eindrücklich auf den Feldern von Gerhard.

Zu den Maßnahmen der regenerativen Landwirtschaft gehören auch die Tiefenlockerung und die Aufbereitung organischer Wirtschaftsdünger. Zu beiden Themen werden wir in den nächsten Wochen ausführlicher berichten.

Alles in allem war dieser Tag vollgepackt mit Wissen, Fragen und Erkenntnissen. Die Teilnehmer waren rund um zufrieden und scheuten auch Anreisen aus Dänemark, Holland und der Schweiz nicht! Es lohnt sich einmal in Haibach ob der Donau gewesen zu sein, um regenerative Landwirtschaft auf einem extrem hohen Niveau zu erleben.

Wir bedanken uns wie immer recht herzlich bei den Teilnehmern und dem gastgebenden Betrieb und freuen uns schon auf die tollen Veranstaltungen im nächsten Jahr!

Die Referenten

DI Edith Kamptner

Am elterlichen Bauernhof aufgewachsen, war die Geschäftsführerin von Bodenversum von Beginn an mit der landwirtschaftlichen Praxis vertraut. Durch das Studium der Angewandten Pflanzenwissenschaften an der BOKU Wien erweiterte und vertiefte sie die Praxis um die wissenschaftlichen Grundlagen. Ihre Faszination für das Leben im Boden spiegelt sich im Firmennamen „Bodenversum“ wieder. Tatsächlich verstehen wir das extrem diverse und vielfältig vernetzte Leben im Kulturboden aktuell nur in kleinen Ausschnitten - ähnlich wie das Universum da draußen.

Durch umfangreiche Praxiserfahrungen, verifiziert durch verschiedene Studien, über den Einsatz von Kristallkalk bekommen wir ein umfassendes Bild von den vielen Vorteilen des Einsatzes von Kristallkalk in den Vitalisierungsspritzungen.

Dietmar Näser

Dietmar Näser

DER Bodenexperte im deutschsprachigen Raum. Dietmar Näser als Agronom und Visionär hat den Begriff der regenerativen Landwirtschaft maßgeblich geprägt und mit Inhalten gefüllt. Die stetig weiterentwickelten Maßnahmen und Erkenntnisse für die landwirtschaftliche Praxis und die Erzeugung bester Lebensmittel sind sein erklärtes Ziel. Ein wandelndes Agrarlexikon mit einem schier unerschöpflichen Wissen über bodenbiologische- und chemische Prozesse! Es ist jedes mal aufs Neue faszinierend diesem enthusiastischen Referenten zuzuhören und zu von ihm zu lernen.

Mehr über die Arbeit und Kurse von Dietmar Näser gibt es auf Grüne Brücke

Christoph Fischer

Christoph Fischer

Als Gründer von EM Chiemgau und Chiemgau Agrar begann seine Reise in der Landwirtschaft mit den kleinsten- den Mikroorganismen. Im Rosenheimer Projekt entwickelt er seit 30 Jahren gemeinsam mit Landwirten Lösungen für eine optimale Nährstoffnutzung von organischem Material, entwickelte gemeinsam mit Dietmar Näser und Friedrich Wenz den Bodenverjünger und geht durch seine Tatkraft beispielhaft voran. Sein Wissen über die Welt der Effektiven Mikroorgansimen ist nicht nur Branchen- und Produktübergreifend- für Christoph sind Effektive Mikroorganismen ganz natürlicher Teil unserer Lebenswelt. Er und seine Familie setzen sich dafür ein, dass ihnen die nötige Aufmerksamkeit geschenkt wird!

Dietmar Näser-

Christoph Fischer -

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