(Textbeitrag von Robert Stockbauer)
Der mehrfach ausgezeichnete Lehrer des internationalen „Teacher Awards“ der industriellen Vereinigung, überzeugte alle anwesenden Zuschauer im Vortragszelt durch seine Fachkompetenz bei der Umsetzung nachhaltiger Themen in der Landwirtschaft.
„Eine möglichst artenreiche Natur ist die Basis für das Überleben, leben und leben lassen“!
Biodiversität fördern - Kulturlandschaft erhalten - Landwirtschaftliche Erträge sichern, das ist das Credo von Konrad Steiner.
Die Landwirtschaft gestaltet und prägt seit Jahrhunderten die Kulturlandschaft. Unter dem ökonomischen Druck haben sich die Bewirtschaftungsformen in den vergangenen Jahrzehnten markant gewandelt und ein besonderes Verhältnis von Landwirtschaft und Naturschutz geschaffen.
Einerseits möchte der Landwirt seinen Grund und Boden möglichst ertragreich bewirtschaften um bei sinkenden Preisen für seine Erzeugnisse im globalen Wettbewerb bestehen zu können. Andererseits ist nachhaltige Landwirtschaft ohne Schutz der natürlichen Ressourcen als eigene Produktionsgrundlage nicht denkbar.
Landwirte leisten freiwillig einen erheblichen Beitrag zur Sicherung der Biodiversität, jedoch für besondere Naturschutzleistungen müssen derzeit auch entsprechende Mittel der öffentlichen Hand eingesetzt werden.
Naturschutz darf für die Bauernschaft kein finanzieller Nachteil sein bzw. sollte sich sogar wirtschaftlich auszahlen. Nur eine Win-win-Strategie garantiert nachhaltig eine Verstärkung der Zusammenarbeit von Naturschutz und Landwirtschaft. Damit dies funktionieren kann, brauchtes aber zumindest einen gewissen Anteil an Konsumenten, die den Mehrwert dieser Lebensmittel versteht und den Mehraufwand der Landwirtschaft für die Natur respektiert und mit fairen Preisen honoriert.
Einige aktuelle Initiativen des Lebensmittelhandels zu den Themen Humusaufbau, alte Gemüsesorten, tiergerechte Haltungsmethoden, Bienen – und Schmetterlingsschutz zeigen, dass die Marketingexperten die Chancen bereits erkannt haben.
Dabei ist wichtig, dass bereits von Beginn an, der Bauer und Naturschützer an einem Tisch sitzen. Die praktischen Erfahrungen des Landwirts sollen in die Planung des Naturschutzexperten mit einfließen. Gemeinsam werden die Möglichkeiten ausgelotet. Der Naturschutz und der Bauer kommen sich entgegen und geben auch jeweils nach, wenn es der gesunde Hausverstand vorgibt.
„Der mündige Konsument sollte den Mehrwert dieser naturschonend produzierten Lebensmittel verstehen und den Mehraufwand des Landwirts respektieren und honorieren“ erklärte Steiner.
Die Artenveränderung wird spürbar sein und Vielfalt dient der Weiterentwicklung. Deswegen sind auch die effektiven Mikroorganismen so wirksam und erfolgreich.
„Die Spirale für den Artenschutz in Bauernhand geht stark nach oben“, sagte Steiner. So ist Bereits das vielversprechende Projekt „2030“ mit der Käserei Wöhrle in Aussicht, um den Artenschutz gezielt voranzutreiben. Die Beteiligung der Landwirte ist freiwillig. Hauptsache es geht was voran, sagte Steiner im Abschlussgespräch mit uns. Der sympathische Biologe und Erdwissenschaftler, war mit seinem außergewöhnlichen Fachwissen, ein unverzichtbarer Referent der EM-Tage 2019.