Praktikertag für Landwirte

Seminarteilnehmer

Ca. 40 Landwirte/innen verschiedener Altersgruppen und Betriebsschwerpunkte informierten sich beim Praktikertag im Dezember  bei uns in der Chiemgau Akademie.

Nach der Betriebsführung und Einleitung von Christoph Fischer berichteten vier Landwirte über ihre zukunftsorientierten, nachhaltigen und umweltschonenden Wirtschaftsweisen und Erfahrungen.

Hier in kürze die prägnanten Aussagen der Landwirte

Fichtl-Alois
Alois Fichtl, Brennberg, Landkreis Regensburg, Oberpfalz
18 ha LF Bio-Betrieb mit Mutterkühe und Schweine im Nebenerwerb

  • Weideschlachtung der Rinder
  • EU-zertifiziertes Schlachthaus
  • In 2015 wurde die Landwirtschaft auf Bio umgestellt.
  • Seit 2016 wird CFKE (Chiemgauer Fermentierte Kräuterextrakt) beim Pressen der Silo- und Heuballen mit einer Selbstgebauten Dosieranlage eindosiert.
  • In der Grünlandpflege wird der Grasnarbenbelüfter mit gleichzeitiger EM-Ausbringung eingesetzt.
  • Mit dem Vernebeln von CFKE im Stall wird die Luft im Stall verbessert und ein probiotisches Stallklima erzeugt.
  • Gülle und Mist werden mit EM, Pflanzenkohle und Biolit-Urgesteinsmehl behandelt.

Fichtl-Kuhweide
Ein absolutes Highlight in 2017 war für ihn der Aktionstag bäuerliche Landwirtschaft in Brennberg. Hier beteiligten sich die unterschiedlichsten landwirtschaftlichen Betriebe mit z.B. Betriebsführungen, Kinderprogramm und zahlreichen Gesprächen mit den Besuchern. Dies führt zu Verständnis und Offenheit zwischen Verbraucher und Landwirte.


Stefan Eichenseer, Parsberg, Oberpfalz
Viehloser Bio-Ackerbaubetrieb - 2011 stellte er auf Bio um;
49 ha im Nebenerwerb, seit 2004 Einsatz von EM im Betrieb

  • Seit 2018 Kooperation mit einem Landwirt   - Futter < > Mist/Gülle/org. Dünger
  • Vor jeder Bodenbearbeitung Bodenansprache mit Spaten, Bodensonde und Bodenthermometer (Frühjahr)
  • Organische Dünger (Gülle, Bokashi) werden mit EM, Gesteinsmehl und Pflanzenkohle behandelt. Deren Ausbringung erfolgt auschließlich in den wachsenden Pflanzenbestand
  • Vielfältige Fruchtfolge, Zwischenfruchtanbau und Untersaaten sorgen für immer bedeckte Böden

 Fruchtfolge:

  1. Jahr: Kleegras Umbruch im Frühjahr
  2. Jahr: Sommergerste mit Untersaat M2
  3. Jahr: Winterweizen mit Untersaat M2 Zwischenfrucht Legufit
  4. Jahr: Ackerbohnen mit Untersaat M2
  5. Jahr: Roggen mit Untersaat M2 Zwischenfrucht TerraLife
  6. Jahr: Hafer mit Klee/Gras Untersaat
  • Getreide wird nach dem Auflaufen gewalzt
  • Die Düngung erfolgt auf Grundlage der Bodenuntersuchung (GPS-Erfassung) nach Kinsey-Methode
  • Einsatz vom Bodenverjüger zur Rottelenkung bei Zwischenfruchteinarbeitung

Qualitätsparameter und Ertrag bei der Backweizen Ernte 2018

  • Protein            12,3%
  • F-Kleber         23,6%
  • Sedi                42,6
  • HL Gewicht    78,4
  • Fallzahl          378 s

Ertrag ca. 40 dt/ha x 46,50 €/dt  = 1.860 €/ha Marktleistung


BArtl_gamml

Barthl Gammel, Geisenhausen
Biobetrieb mit Ackerbau und Mutterkuhhaltung
mit 19 ha LF, keine Pachtflächen, mit 16 Mutterkühen, 6 Nachzucht, 14 Jungvieh und Ochsen, 12 Kälber

  • Einsatz von CFKE beim Pressen von Grassilage, Heu und Stroh CFKE zur Stabilisierung des Futters
  • Grünlandpflegemaßnahmen mit dem Grasnarbenbelüften kombiniert mit Ausbringung von EM. Ziel: so wenige Überfahrten wir möglich
  • Tieflaufstall wird mit Stroh, Pflanzenkohle und Biolit-Urgesteinsmehl eingestreut
  • Der festinstallierte Profinebler „Nimbatus 7“ sprüht zeitschaltuhrgesteuert CFKE im kompletten Stallbereich. Seither ist die Fliegenplage um ca. 80% reduziert
  • Die Rinder haben im Sommer Weidegang, selbst hier sind die Fliegen deutlich weniger geworden. Dies liegt am positiven Milieu auf den Tieren. Letztendlich steigert der EM-Einsatz auch das Tierwohl
  • Der Festmist (mit Pflanzenkohle, Biolit-Urgesteinsmehl und EM) wird gemischt mit Hackschnitzel, Pferdemist und ca. 5 Monate gelagert. Anschließende Ausbringung mit dem Breitstreuer auf den Ackerflächen
  • Die Zwischenfrucht wird gewalzt, mit Bodenverjünger zur Verbesserung der Flächenrotte behandelt und nach einigen Tagen auf ca. 5 cm gefräst. Nach ca. 10-12 Tagen erfolgt die Saat der Hauptfrucht mit Kreiselegge-Drillkombination
  • Bei der Tiefenlockerung mit dem Grubber mit Injektionsdüsen wird Bodenverjünger in 25 – 35 cm tiefe Bodenschichten eingebracht
  • Das Saatgut wird ca. 1 Woche vor der Saat gebeizt mit EM-aktiv und RoPro 13/20 um die Vitalität der Pflanzen zu fördern und Pilzkrankheiten vorzubeugen

Jugendentwicklung
Die aufgelaufenen Jungpflanzen werden im 3-4 Blattstadium zur Wachstumsstärkung mit 300 l Wasser und folgender Mischung/ha gespritzt:

  • 3 kg Startfit
  • 3-5 L EM-aktiv
  • Nach ca. 10 Tage wird die Spritzung wiederholt

Spätere Anwendungen:
Bei den beiden weiteren Anwendungen werden 300 l Wasser/ha gespritzt mit:

  • 4 kg RoPro 13/20
  • 25 l EM-aktiv
  • 1 L Scharfes Blond


Reis_Max

Max Reis, Kirchseeon
Bio-Milchviehbetrieb im Vollerwerb
Er bewirtschaftet 56 ha LF mit 60 Milchkühe zuzüglich Nachzucht

[---Banner_Anfang---] „Umstellung auf Bio-Landwirtschaft bedeutet nicht  - Alles weglassen. Dem Boden müssen wir was bieten z.B. weite vielfältige Fruchtfolgen, Zwischenfrüchte und Futter für das Bodenleben.“[---Banner_Ende---]

  • Ø 6.500 L Milchleistung/Kuh/Jahr
  • Tierarztkosten: 22,50 €/Kuh/Jahr Ø der letzten 6 Jahre
  • Nonreturnrate:  66,7 % (90 Tage)
  • Zwischenkalbezeit: 368 Tage
  • Erstabkalbealter: 28,8 Monate
  • Alter der Kühe:  Ø 5,1 Jahre
  • setzt seit 2008 CFKE als Siliermittel in Gras- und Maissilage ein
  • seit 2003 Einsatz von Biolit-Urgesteinsmehl und seit 2013 EM-aktiv und Pflanzenkohle in der Gülle
  • Gülleausbringung 8-12 m³/ha/Gabe mit Schwenkverteiler bei gut befahrbaren Boden

Grünlandbestand:

  • sehr dicht
  • viel Weißklee
  • keine kahlen Stellen
  • widerstandskräftiger Aufwuchs
  • sehr gute Erträge - wird eher mehr über die Jahre

Kein Zukauf von Vieh, Dünger und Futter (außer Mineralfutter und NaturaVit-Lebendhefe). Er führt seinen Hof möglichst im geschlossenen Kreislauf.

Fruchtfolge auf Ackerflächen:

  1. Kleegras
  2. Silomais
  3. Hafer/Gerste Gemenge
  4. Trititcale
  5. Wintergerste

Von Anfang an besuchte er nach Möglichkeit jede landwirtschaftliche Veranstaltung von EM-Chiemgau. 2013 stellte er seinen landwirtschaftlichen Betrieb und Wirtschaftsweise an den EM-Tagen auf der Fraueninsel vor.
2014 fand bei ihm die Betriebsbesichtigung und Feldbegehung in Kirchseon statt. Diesen Austausch unter Berufskollegen schätzt er sehr und motiviert immer wieder dran zu bleiben.

Gruppe_Praktikertag

So war dieser Tag sehr interessant, bot viele Einblicke in die vier unterschiedlichen Betriebe. Besonders beeindruckend waren die Betriebsergebnisse trotz der teils sehr starken Trockenheit. Umso schöner, wenn sich die besondere Wirtschaftsweise in solchen Jahren so stark bewährt.

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